
Das Thema der Bearbeitungszeiten von Steuererklärungen ist für viele Bürger von großem Interesse. Leider zeigen sich hier große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern Deutschlands. Laut einem Bericht von Schwäbische sind die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten in Deutschland im Jahr 2023 auf 56,9 Tage gestiegen, was fast eine Woche länger ist als im Vorjahr mit 50,8 Tagen. Besonders markant sind die Diskrepanzen zwischen den schnellsten und langsamsten Finanzämtern.
Das langsamste Finanzamt in Deutschland befindet sich in Wiesbaden und benötigt durchschnittlich 113,3 Tage für die Bearbeitung von Steuererklärungen. Frankfurt am Main hat drei Finanzämter, die Bearbeitungszeiten von 95,2 bis 112 Tagen aufweisen. In Anbetracht dieser Zahlen stellt sich die Frage, wie sich die Finanzämtslandschaft in anderen Bundesländern schlägt.
Bearbeitungszeiten in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg dagegen hat sich die Situation erheblich verbessert. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit sank von 63,9 Tagen im Jahr 2023 auf erfreuliche 48,3 Tage im Jahr 2024. Damit verzeichnet das Bundesland die größte Verbesserung unter allen deutschen Ländern. Fast alle Finanzämter in Baden-Württemberg haben ihre Bearbeitungszeiten optimiert, wobei 76 von 78 Finanzämtern eine Verkürzung ihrer Zeiten feststellen konnten.
In der bundesweiten Rangliste der schnellsten Finanzämter belegt das Finanzamt in Fürth, Außenstelle Bensheim, mit einer herausragenden Bearbeitungszeit von 23,8 Tagen den ersten Platz. Auch Banken in Baden-Württemberg punkten: In den Top Ten finden sich gleich vier Finanzämter aus diesem Bundesland. So zum Beispiel die Außenstelle Achern in Offenburg mit 29,7 Tagen, gefolgt von Kaufbeuren mit 30,5 Tagen und Tauberbischofsheim mit 32,2 Tagen.
Vergleich zu anderen Bundesländern
Die Analyse der Bearbeitungszeiten zeigt, dass das Bundesland Hamburg mit 45,5 Tagen die kürzeste durchschnittliche Bearbeitungszeit aufweist. Dies wird gefolgt von Thüringen (45,7 Tage) und Sachsen-Anhalt (46,9 Tage). Baden-Württemberg mit 48,3 Tagen ist im Mittelfeld, worin sich eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren widerspiegelt. Im Vorjahr lag Rheinland-Pfalz mit 50 Tagen noch auf dem ersten Platz, ist jedoch nun auf Platz 6 gerutscht.
Ein weiterer interessanter Aspekt sind die Gründe für die variierenden Bearbeitungszeiten. Wie die Deutsche Handwerks-Zeitung anmerkt, können Faktoren wie Umzüge, Softwareumstellungen und Personalengpässe die Geschwindigkeit der Bearbeitung erheblich beeinflussen. Eine Tagesaktuelle Einsicht in die Bearbeitungszeiten der letzten 30 Tage steht ebenfalls zur Verfügung, was den Bürgern ermöglicht, ihre Ansprüche entsprechend zu planen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass der Trend in Baden-Württemberg erfreulich ist, während andere Bundesländer wie Bremen mit extrem langen Bearbeitungszeiten von 79,7 Tagen noch vor großen Herausforderungen stehen. Diese laufende Entwicklung bleibt weiter zu beobachten, besonders unter dem Gesichtspunkt, dass die durchschnittliche Bearbeitungszeit in Deutschland 2024 um insgesamt sechs Tage verkürzt werden konnte.
Für detailliertere Informationen zu den Bearbeitungszeiten kann auf die Artikel von Schwäbische, Deutsche Handwerks-Zeitung und Haufe verwiesen werden: Schwäbische, Deutsche Handwerks-Zeitung, Haufe.