
In Schwarzenbruck bei Nürnberg hat ein 63-jähriger Mann während eines heftigen Streits eine Frau mit einer Waffe bedroht und in ihre Richtung geschossen. Die Polizei wurde alarmiert und war mit einem Großaufgebot vor Ort. Bei dem Einsatz wurde ein Spezialeinsatzkommando sowie eine Verhandlungsgruppe hinzugezogen, um die angespannte Situation zu deeskalieren. Der Mann, der sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, zog sich nach dem Vorfall in seine Wohnung zurück, wo die Beamten eine Schreckschusswaffe sicherstellen konnten. Es gab keine Verletzten, allerdings muss der 63-Jährige mit einer Anzeige rechnen, wie Tag24 berichtet.
Der Vorfall ereignete sich am Abend des 9. April 2025 und wurde um 20.25 Uhr erstgemeldet. Wenige Zeit später, um 21.28 Uhr, erfolgte die letzte Aktualisierung des Berichts. Die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort und konnte die Lage unter Kontrolle bringen.
Ähnliche Vorfälle in Bayern
Ein weiterer Vorfall, der am 8. April 2025 in Bayreuth stattfand, verdeutlicht die Problematik, mit der die Polizei bei der Bewältigung psychischer Ausnahmesituationen konfrontiert ist. Ein 53-jähriger Mann bedrohte Polizisten mit einem Messer. Bei der Kontaktaufnahme durch die Beamten zog dieser das Messer und stellte eine unmittelbare Gefahr dar. Daraufhin gaben die Polizisten einen Schuss ab, wodurch der Mann verletzt wurde und vor Ort von einem Notarzt versorgt werden musste. Auch in diesem Fall ist die Schwere der Verletzung unklar, doch die Beamten blieben unverletzt. Die Hintergründe des Vorfalls sind aktuell Gegenstand von Ermittlungen, wie Marktspiegel berichtet.
Diese Ereignisse werfen ein Licht auf die Herausforderungen der Polizei im Umgang mit Menschen in psychischen Krisen. Laut Berichten wurden seit 2019 in Deutschland 37 Menschen in ähnlichen Situationen von der Polizei erschossen. Es gibt anhaltende Forderungen nach einer besseren Ausbildung der Beamten in diesem sensiblen Bereich. Trotzdem mangelt es an ausreichenden Mitteln und Personal, um die notwendigen Fortbildungsmaßnamen zu implementieren. Nur drei Bundesländer haben verpflichtende Schulungen für Polizeibeamte in Bezug auf psychische Krisen eingeführt, was die Problematik weiter verschärft, wie Tagesschau berichtet.
Ein Beispiel, das die schwerwiegenden Folgen unzureichender Ausbildung verdeutlicht, ist der Fall von Oisín, einem jungen Vater, der 2019 in Hamburg von der Polizei erschossen wurde, während er Anzeichen einer Psychose zeigte. Eine einheitliche Fortbildung für Beamte im Umgang mit psychisch Krisen ist aktuell nur bedingt vorhanden und wird von Experten als dringend notwendig erachtet. Der Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen ist dabei ein zentrales Hindernis.