
Im Hinblick auf die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt gibt es aktuell positive Stimmen von Experten. Sven Carstensen, ein Mitglied des Rats der Immobilienweisen und Geschäftsführer der Bulwiengesa, äußerte sich in einem Interview zur Lage am Wohnungsmarkt und den Aussichten für 2025. Carstensen betont, dass die Immobilienpreise gesunken sind und auch die Zinsen nachgeben, was potenziellen Käufern eine gute Verhandlungsposition verschafft, sofern sie über genügend Eigenkapital und ein hohes Einkommen verfügen.
Die Kaufnebenkosten, wie Notarkosten und die Grunderwerbsteuer, können bei einem Hauspreis von 500.000 Euro bis zu 45.000 Euro betragen. Dies macht es erforderlich, dass Käufer entweder über ein entsprechendes Sparkonto verfügen oder finanzielle Unterstützung von Familienangehörigen erhalten. Carstensen sieht jedoch eine leichte Entspannung am Wohnungsmarkt im Hinblick auf Neubauten. Gesunkene Grundstückspreise und günstigere Bauverfahren könnten dazu führen, dass im Jahr 2025 positive Entwicklungen zu verzeichnen sind.
Erwartungen für den Wohnungsmarkt 2025
Im Interview erwähnt Carstensen weiter, dass eine Stabilität in Bezug auf Zinsen erwartet wird, da keine weiteren Zinssteigerungen in Aussicht stehen. Eine entscheidende Frage wird zudem sein, welche Fördermaßnahmen eine neue Regierung auf den Weg bringen wird. Er appelliert für mehr Sicherheit im Neubau, um den abrupten Wegfall der Neubau-Förderung zu adressieren und die hohen Staatskosten, die das Bauen verteuern, abzubauen.
Die Mieter könnten sich in Märkten, in denen das Angebot begrenzt ist, auf mögliche Mieterhöhungen einstellen. Im Neubau seien Mieterhöhungen derzeit unumgänglich, während sie im Bestand stark reguliert werden. Carstensen warnt jedoch davor, dass die Diskussion um die Mietpreisbremse nicht alle Aspekte berücksichtigt.
Wünsche der Mieter und Käufer
Eine aktuelle Studie von DC Developments und Civey zeigt, dass 58 Prozent der Deutschen grundsätzlich mit ihrer Wohnsituation in der Stadt zufrieden sind, aber dennoch Potenzial zur Optimierung sehen. Die Umfrage zeigt ein starkes Interesse an effizienteren Grundrissen, insbesondere in Großstädten wie Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf, wo viele bereit wären, mehr für besseren Wohnraum zu zahlen.
Der Wunsch nach mehr Grünflächen und privaten Rückzugsorten wird ebenfalls deutlich, wobei die Mehrheit der Befragten Dachterrassen und Gartenflächen favorisiert. Barrieren für Umzüge und teurere Wohnbedingungen machen es für viele Menschen schwierig, auch ihre Wohnsituation zu ändern und wünschen sich stattdessen mehr Kontakt zur Nachbarschaft.
Die jüngsten Entwicklungen im Immobilienmarkt zeigen sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Käufer und Mieter. Während Carstensen zuversichtlich ist, dass 2025 einige positive Veränderungen mit sich bringen wird, verdeutlichen die Umfrageergebnisse auch die Ansprüche und Wünsche von Mietern und potenziellen Käufern im urbanen Raum. Sorgen um steigende Nebenkosten und der Wunsch nach transparenteren Finanzierungsbedingungen bleiben weiterhin im Fokus der Diskussion.