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Lärm-Hölle Norderstedt: Anwohner kämpft gegen Fluglärm-Chaos!

Reimer Rathje, ein 55-jähriger Norderstedter, kämpft seit über zehn Jahren gegen die unerträgliche Fluglärmbelästigung, die sein Leben in der Flugschneise des Hamburger Flughafens bestimmt. Als Mitglied der Fluglärmschutzkommission vertritt er nun die Stadt Norderstedt und setzt sich aktiv für eine gerechtere Verteilung des Fluglärms ein. „Hamburg will seine Bevölkerung vor dem Fluglärm schützen und exportiert ihn deshalb nach Norderstedt“, sagt Rathje und beschreibt die hohe Anzahl an Flügen, die über Norderstedt/Quickborn abgefertigt werden. Laut Angaben der Hamburger Umweltbehörde waren es von 1993 bis 2020 mehr als 40 Prozent aller Flüge, bei den Starts sind es über 60 Prozent. Insbesondere am Wochenende wird Rathje häufig bereits ab 6 Uhr morgens von den ersten Abflügen geweckt.

Die Lärmmessstation in Norderstedt hat für Juli 2024 rund 2700 Überschreitungen von 75 Dezibel registriert, was in etwa dem Lärm eines Rasenmähers entspricht. Besonders im Sommer ist die Lärmbelästigung für die Anwohner spürbar, wenn die Fenster geöffnet sind. 2023 verzeichnete der Flughafen Hamburg zudem 809 Flüge, die nach 23 Uhr starteten oder landeten. Rathje fordert daher längere Einschränkungen für Nachtflüge und setzt große Hoffnungen in die Landespolitik. „Wirklich helfen kann uns wahrscheinlich nur die Landespolitik im Dialog mit Hamburg“, meint er, da sich Kiel bisher zurückhalte.

Entscheidung des Verwaltungsgerichts Hamburg

Die Wählergemeinschaft „Wir in Norderstedt“ (WiN), die Rathje gegründet hat, reagierte schockiert auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Hamburg. Die Gerichte entschieden, dass für Starts und Landungen zwischen 23:00 Uhr und 24:00 Uhr keine Gebühren mehr erhoben werden dürfen, was laut Rathje zu einer Zunahme der nächtlichen Flugbewegungen führen könnte. „Jetzt müssen die Fluggesellschaften für nachlässige Umlaufplanungen oder gar für vorsätzliche Starts und Landungen nach 23:00 Uhr nicht mehr mit Folgen rechnen“, befürchtet Rathje. Er fordert, dass ab sofort für nächtliche Starts und Landungen nur noch mit Ausnahmegenehmigungen erlaubt sein sollten, wie es zuvor der Fall war.

Die WiN ist aus einer Fluglärmschutzinitiative hervorgegangen und hat sich in der Norderstedter Kommunalpolitik etabliert. Rathje fordert sofortige Maßnahmen, um eine zunehmende Lärmbelästigung durch Flugbewegungen in der Ruhezeit zu verhindern. „Nächtliche Flugbewegungen müssen für einen Cityflughafen wie Hamburg die absolute Ausnahme bleiben!“, appelliert er.

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