
Am Montag, den 10. März, wird es an mehreren deutschen Flughäfen zu erheblichen Störungen im Flugverkehr kommen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen, der von 0:00 Uhr bis 23:59 Uhr andauern wird. Betroffen sind mehr als 500.000 Flugpassagiere und schätzungsweise über 3.400 Flüge, die aufgrund dieses Streiks ausfallen werden. Zu den betroffenen Flughäfen zählen Frankfurt am Main, München, Stuttgart, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg, Leipzig-Halle, Weeze und Karlsruhe/Baden-Baden. Besonders alarmierend ist die Mitteilung des Flughafens Frankfurt, wonach alle Tätigkeiten im Flugbetrieb aufgrund des Streiks ausgesetzt sind. Reisende werden dringend aufgefordert, nicht zum Flughafen zu kommen, was auch Transitpassagiere betrifft. Fluggesellschaften und Flughäfen halten ihre Kunden über den aktuellen Status der Flüge auf ihren Websites informiert.
Bei flugbedingten Verspätungen oder Ausfällen, die länger als drei Stunden andauern, sind die Airlines verpflichtet, alternative Beförderungen anzubieten. Zudem können Passagiere Ansprüche auf Betreuungsleistungen geltend machen, wie zum Beispiel Gutscheine für Snacks und Getränke. Die EU-Fluggastrechte-Verordnung sieht Entschädigungen zwischen 250 und 600 Euro vor, abhängig von den Umständen der Flugausfälle oder Verspätungen.
Hintergründe des Streiks
Der Hintergrund für die Warnstreiks liegt in festgefahrenen Tarifverhandlungen zwischen Verdi und den Arbeitgebern im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 8 Prozent, mindestens 350 Euro mehr monatlich sowie drei zusätzliche freie Tage. Ferner sollen die Zuschläge für belastende und ungünstige Arbeitszeiten angehoben werden. Die Arbeitgeber, darunter die Bundesländer und Kommunen, empfinden diese Forderungen als unangemessen hoch. Diese würden nach ihrer Einschätzung zu Mehrkosten von etwa 11 Prozent führen, und bislang wurde kein konkretes Angebot seitens der Arbeitgeber vorgelegt.
In den letzten Wochen sind bereits mehrfach Streiks an verschiedenen Flughäfen, einschließlich Köln, Düsseldorf, Hamburg und München, ausgeführt worden, was auf einen anhaltenden Konflikt hindeutet. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 14. März in Potsdam stattfinden, und es ist zu erwarten, dass weitere Streiks auch in anderen Sektoren möglicherweise folgen werden.
Reaktionen auf die Streiks
Die Reaktionen auf die angekündigten Streiks sind gemischt. Der Luftverkehrsverband BDL hat die Aktionen als unverhältnismäßig kritisiert und fordert Maßgaben für zukünftige Streiks. Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle hebt jedoch hervor, dass der Streik notwendig sei, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, die bisher keine akzeptablen Angebote vorgelegt hätten.
Insgesamt wird dieser Warnstreik nicht nur die Flugreisenden betreffen, sondern auch die Belegschaft in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes. In Düsseldorf sind beispielsweise die Rheinbahn sowie in Hamburg Kliniken, Kitas und die Stadtreinigung betroffen. Die Auswirkungen des Streiks sind daher weitreichend und intensiv, was starke Beeinträchtigungen des Alltags vieler Menschen zur Folge hat. Auch die Flughafenbetreiber bitten daher um Verständnis und empfehlen den Passagieren, die aktuellen Informationen zu ihren Flügen und dem Zustand des Reiseverkehrs regelmäßig zu überprüfen.
Für Reisende und alle von den Verhandlungen betroffenen Beschäftigten steht ein gewisses Maß an Unsicherheit im Raum, während die Tarifgespräche fortgesetzt werden und die Erwartungen an eine mögliche Einigung auf beiden Seiten bestehen.