
In Drabenderhöhe wird aktuell an der Entwicklung eines neuen Wohn- und Infrastrukturgebiets gearbeitet. Die Bürgerwerkstatt für das Baugebiet „Auf der Höhe“ im Stadtteilhaus ist mittlerweile mit ihrem vierten Termin abgeschlossen. Bürgermeister Ulrich Stücker sowie Stadtplaner geben jedoch zu bedenken, dass es Jahre dauern könnte, bis neue Wohnungen am nördlichen Ortseingang des Stadtteils entstehen – falls diese überhaupt realisiert werden. Ein entsprechender Bebauungsplan für das 5,4 Hektar große Areal an der Hillerscheider Straße, das den Flurnamen „In der Freiheit“ trägt, liegt bereits vor. Die Bauarbeiten für ein Mehrparteienhaus, das gegenüber der Kirche errichtet wird, haben bereits begonnen und Investor Ercüment Yildiz kündigte an, dass es einen zügigen Baufortschritt geben werde. Das geplante Gebäude mit fünf Wohnungen soll bis Ende des Jahres stehen.
Parallel dazu gab es Diskussionen über die zukünftige Nutzung und Gestaltung der Flächen. Rund 40 Einwohner nahmen an der letzten Bürgerbeteiligung für das Baugebiet teil. Die Themen Dichte, Höhe und Erschließung der Neubauten wurden an drei Tischen behandelt. Die Planer, unter anderem Daniel Luchterhandt aus Hamburg und Peter Berner aus Köln, erläuterten den Fortschritt der Planungen. Ein entscheidender Punkt ist, dass der südliche Bereich am Lidl-Markt als erstes Planrecht erhalten soll. Dieses Projekt, das als „Drabenderbogen“ bezeichnet wird, soll den Ortseingang aufwerten.
Geplante Infrastruktur und Erschließung
Die Stadt Wiehl plant nicht nur Wohnraum, sondern auch die Entwicklung von infrastrukturellen Elementen. Geplant sind der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses sowie einer Kindertagesstätte. Diese Maßnahmen kommen in Reaktion auf den zunehmenden Bedarf an Betreuungsplätzen und die Notwendigkeit, das bestehende Feuerwehrgebäude, das als zu klein erachtet wird, zu ersetzen. Die Fläche für das neue Feuerwehrhaus wird zwischen 6.500 und 7.000 Quadratmetern betragen und soll eine gute Verkehrsanbindung an die K 40 aufweisen.
Des Weiteren ist eine Fläche von 2.500 Quadratmetern für die Kindertagesstätte reserviert. Die Pläne sehen zudem einen möglichen Bau einer Heizzentrale für ein Nahwärmenetz vor, um eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen. Dieses Vorhaben soll im Rahmen der modernen und umweltbewussten Stadtentwicklung verwirklicht werden, woran auch die Anpassung des Flächennutzungsplans gekoppelt ist.
Öffentliche Beteiligung und Kritik
Die Öffentlichkeit wird in beide Phasen des Bebauungsplanverfahrens einbezogen, wobei die Schulung von Bürgervertretern und die Berücksichtigung ihrer Anregungen wichtig sind. Dominik Seitz verweist auf die Notwendigkeit einer guten Anbindung, während Katrin Schäfer ökologische Aspekte anmahnt. Auch Carlo Riegert spricht sich für einen modernen Feuerwehrhausbau aus. Trotz einer grundlegenden Unterstützung bleibt das „Aktionsbündnis Drabenderhöhe“ kritisch und fragt sich, ob die neuen Häuser tatsächlich notwendig sind.
Bürgermeister Stücker unterstreicht, dass bei Bedarf und nach vorheriger Bedarfsanalyse gebaut wird. Kritiker fordern einen erhöhten Schutz für das Gebiet der Loopequelle und schlagen vor, das mittlere Quartier weiter nach Norden und Osten zu verschieben. Die Sorge um den Wasserhaushalt ist groß, und Stadtplaner haben die Forderung nach neuen Ökogutachten zurückgewiesen mit der Begründung, diese seien erst notwendig, wenn die Politik die Bebauung ernsthaft in Betracht zieht.
In Anbetracht der Herausforderungen, die eine zunehmende Urbanisierung mit sich bringt, muss die Stadtentwicklung sowohl ökonomische als auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Aspekte wie die Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung und der Zugang zu Ressourcen sind heutzutage wichtiger denn je, wie wissenschaftliche Studien und die Prognosen der Vereinten Nationen zeigen. Der Druck auf die städtischen Lebensbedingungen steigt, und es bleibt abzuwarten, inwieweit die Stadt Wiehl diesen Herausforderungen gerecht wird und die Lebensqualität für künftige Generationen sichern kann.