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Oscar-Nominierung: Deutsches Drama über Proteste im Iran begeistert!

Das Drama „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof hat jüngst für Aufsehen gesorgt, da es für einen Oscar in der Kategorie International Feature Film nominiert wurde. Diese Nominierung wurde von der Film-Akademie in Los Angeles bekannt gegeben. Im Mittelpunkt des Films stehen die Massenproteste im Iran, die durch den gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 ausgelöst wurden. Der Film erzählt die bewegende Geschichte eines Ehepaares mit zwei Töchtern im Teenager-Alter, das unter den gesellschaftlichen und politischen Spannungen im Iran leidet.

Mohammad Rasoulof, der aktuellen in Hamburg lebt, verließ den Iran im Frühjahr 2022 aufgrund von Anklagen und Haftandrohungen gegen ihn. Die Produktion des Films fand hauptsächlich in Deutschland statt, was die Nominierung für dieses Land möglich machte. Zu den weiteren nominierten Filmen zählen unter anderem das französische Werk „Emilia Pérez“, das brasilianische „I’m Still Here“, das lettische „Flow“ und das dänische „Das Mädchen mit der Nadel“. Im Vorjahr war das deutsche Drama „Das Lehrerzimmer“ von Ilker Çatak in der Oscar-Endrunde und der Oscar für den besten internationalen Film ging 2023 an die britische Produktion „The Zone of Interest“.

Die Hintergründe der Proteste

Die Proteste im Iran, die auch in Rasoulofs Erzählung eine zentrale Rolle spielen, wurden durch den Tod von Mahsa Amini ausgelöst. Sie starb am 16. September 2022 nach ihrer gewaltsamen Festnahme durch die „Moralpolizei“. Die Polizei hatte sie unter dem Vorwurf verhaftet, gegen die diskriminierenden Verschleierungsgesetze verstoßen zu haben. Amnesty International dokumentierte die brutale Niederschlagung dieser Proteste, in deren Verlauf mindestens acht Menschen starben und Hunderte verletzt wurden. Sicherheitskräfte setzten Schrotflinten, Tränengas, Wasserwerfer und Schlagstöcke ein, um die Demonstrationen zu unterdrücken.

Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen. Die UN-Generalversammlung soll einen unabhängigen internationalen Ermittlungs- und Rechenschaftsmechanismus zur Bekämpfung der Straflosigkeit im Iran unterstützen. Trotz der Forderungen nach Gerechtigkeit gaben die iranischen Behörden die Todesfälle zu, schoben jedoch die Verantwortung auf „Feinde der Islamischen Republik“.

Weitere Entwicklungen im iranischen Film

Inmitten dieser turbulenten politischen Landschaft sticht ein weiterer Film hervor: „The Witness“ (deutsch: „Die Zeugin“), der sich ebenfalls mit den Verhältnissen im Iran auseinandersetzt. Produziert von Silvana Santamaria und unter der Regie von Nader Saeivar, zeigt der Film die Geschichte einer älteren Dame, die einen Mord an ihrer Nachbarin beobachtet. Die betroffene Frau kämpft gegen die Ignoranz der Polizei, die den Fall aufgrund der politischen Position des Täters nicht verfolgt.

Dieser Film wurde im Iran gedreht, was angesichts der regimekritischen Inhalte als besonders riskant gilt. Santamaria, die aus der Region um Ludwigsburg stammt, konnte nicht selbst an den Dreharbeiten teilnehmen, um nicht aufzufallen. „The Witness“ kritisiert die Menschenrechtsverletzungen im Iran und thematisiert die Bewegung „Frau – Leben – Freiheit“, die nach dem Tod Amini entstand.

Insgesamt verdeutlicht die Nominierung von „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ und die Auszeichnung von „The Witness“ die anhaltenden Herausforderungen, die Filmemacher im Iran sowie im Exil im Hinblick auf die künstlerische Freiheit und die Darstellung der Wahrheit gegenüber einem repressiven Regime erleben.

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Saqqez, Iran
Beste Referenz
tagesspiegel.de
Weitere Infos
amnesty.org

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