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Sandmangel auf Wangerooge: 1000 Strandkörbe könnten fehlen!

Auf der beliebten Nordseeinsel Wangerooge fehlen derzeit rund 25.000 Kubikmeter Sand, um über 1.000 Strandkörbe aufzustellen und den Badestrand vorzubereiten. Diese kritische Situation ist auf die Wintersturmfluten der vergangenen Jahre zurückzuführen. Die Inselgemeinde steht vor der Herausforderung, die Kosten für die dringend benötigte Sandauffüllung zu stemmen, was ihr derzeit nicht möglich ist. Kurdirektorin Rieka Beewen erklärte, die Schäden seien zwar geringer als im Vorjahr, doch die finanziellen Mittel der Gemeinde reichen nicht aus, um das Problem alleine zu lösen.

Um die fehlenden Sandmengen zu ersetzen, wird ab Mitte März Sand aus dem Osten der Insel an den Badestrand transportiert. Zunächst werden Mitarbeiter des Bauhofes angewehten Sand von der Strandpromenade schieben, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Der Transport erfolgt mit Kipplastern (Dumper), und die Arbeiten können nur bei Niedrigwasser durchgeführt werden. Die ersten Strandmöbel sollen zu Ostern nutzbar sein, während die ersten Strandkörbe voraussichtlich im April aufgestellt werden.

Finanzielle Unterstützung und Küstenschutz

Die Kurverwaltung rechnet mit Kosten von über 180.000 Euro für die Sandauffüllung. Um diese Summe zu bewältigen, hat die Gemeinde den Landkreis Friesland um Unterstützung gebeten. Der Landkreis hat bereits zugesagt, sich mit bis zu 100.000 Euro an den Kosten zu beteiligen. Landrat Sven Ambrosy betont die Wichtigkeit dieser Sandtransportmaßnahmen nicht nur für den Tourismus, sondern auch als entscheidende Maßnahme des Küstenschutzes für Wangerooge.

Ein tragendes Element im Küstenschutz sind unter anderem Sandaufspülungen, die zur Erhaltung des Sedimenthaushalts und als naturnahe Schutzmaßnahme dienen. Diese kostenintensiven Maßnahmen sind besonders wichtig, da der Meeresspiegel bis Ende des 21. Jahrhunderts um bis zu einen Meter steigen könnte, und extreme Wetterereignisse wie Sturmfluten verstärkt auftreten könnten. In der Nordsee könnten Sturmfluten sogar um mehr als einen Meter höher auflaufen als die schwere Sturmflut von 1962 in Hamburg.

Über Wangerooge

Wangerooge ist die östlichste und kleinste der bewohnten Ostfriesischen Inseln in Niedersachsen und gehört zum Landkreis Friesland. Mit einer Fläche von 4,97 km² und einer Bevölkerungszahl von 1.055 (basierend auf der Volkszählung von 2004) zieht die Insel während der Sommersaison täglich über 7.000 Besucher an. Berühmt ist Wangerooge nicht nur für seine Strände, die etwa 3 km lang und 100 m breit sind, sondern auch für eine große Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten, darunter geführte Wattwanderungen und einen Golfplatz.

Die Insel ist sowohl per Schiff von Harlesiel als auch per Flugzeug erreichbar. Fahrzeuge sind auf Wangerooge verboten, um eine entspannende Atmosphäre zu schaffen. Die einzige Schmalspurbahn der Deutschen Bahn verbindet den Hafen mit dem Hauptdorf und bildet eine wichtige Verkehrsader auf der Insel.

Ein markantes Wahrzeichen Wangerooges ist das Café Pudding, ursprünglich als Navigationsmarke erbaut. Der Bereich um Wangerooge gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, was die ökologischen Besonderheiten der Region unterstreicht. Über die Jahre hat die Insel auch eine interessante Geschichte erlebt, darunter einen Absturz einer B-17 Flying Fortress während des Zweiten Weltkriegs.

Die Situation auf Wangerooge verdeutlicht das Zusammenspiel zwischenTourismus, Küstenschutz und den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Die dringend benötigten Maßnahmen sind daher nicht nur für die aktuelle Saison entscheidend, sondern auch für die nachhaltige Sicherung der Insel als attraktives Urlaubsziel.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Wangerooge, Deutschland
Beste Referenz
mopo.de
Weitere Infos
en.wikipedia.org

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