Die Deutsche Bahn (DB) steht vor einer umfassenden Herausforderung, die dringend notwendige Sanierungen ihres Schienennetzes anzugehen. Wie die Kreiszeitung berichtet, hat die DB im Sommer 2024 von einem „kompletten Kontrollverlust“ im Betrieb gesprochen. Dies geht einher mit einer alarmierenden Bilanz: 2024 verzeichnete die DB die höchste Unpünktlichkeit ihrer Geschichte.
Um diese Missstände anzugehen, plant die DB, bis 2027 mehrere Strecken umfassend zu sanieren. Eine Karte, die die geplanten Generalsanierungen zeigt, macht deutlich, dass 13 Strecken über Monate gesperrt werden müssen. Dies betrifft nicht nur die bedeutenden Verkehrsachsen, sondern auch weniger beachtete Linien. Besonders im Norden sind zahlreiche Strecken in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein betroffen, darunter die Strecken Osnabrück – Bremen und Hannover – Uelzen.
Sanierungsbedarf konzentriert sich auf verschiedene Regionen
Trotz der Herausforderungen zeigt sich, dass einige Strecken in Bayern in einem „guten Zustand“ sind. Laut der DB sind drei der zehn als gut eingestuften Strecken in Bayern zu finden. Auch die Verbindung zwischen Ulm und Stuttgart wird positiv erwähnt. Diese Strecken befinden sich meist in neueren Hochgeschwindigkeitsverbindungen. Trotzdem bleibt die Kritik an der Schieneninfrastruktur auch in Bayern bestehen.
Für die Zeit bis 2027 sind die Generalsanierungen der Strecken Nürnberg – Passau sowie München – Salzburg fest eingeplant. Gleichzeitig bleibt unklar, wie schnell sich die Pünktlichkeit nach den anstehenden Sanierungen verbessern wird. Im 1. Halbjahr 2024 lag die Pünktlichkeit des DB-Konzerns bei lediglich 89,9%. Vergleichsweise lag dieser Wert im Vorjahr noch bei 90,1% und verdeutlicht damit eine negative Entwicklung über die letzten Jahre.
Hintergründe und Maßnahmen zur Verbesserung
Die Gründe für die angespannte betriebliche Lage sind vielschichtig. Eine überalterte und überlastete Infrastruktur führt häufig zu Störungen, die gerade im Oberbau deutlich werden. Hinzu kommen unterjährige Baustellen, die das Kapazitätsmanagement stören, und eine hohe Verkehrsdichte, die die ohnehin angespannte Lage zusätzlich belastet.
Um die Probleme in den Griff zu bekommen, hat die DB einen Aktionsplan zur Stabilisierung der Pünktlichkeit ins Leben gerufen. Dazu gehören beschleunigte Maßnahmen und die Berücksichtigung adäquater Handlungsmöglichkeiten in der Qualitätsplanung. Ziel ist es, den Schienenverkehr in Deutschland nachhaltig zu verbessern und die Zuverlässigkeit zu erhöhen.
Abschließend bleibt die Frage, ob diese Initiativen und die geplanten Sanierungen der DB ausreichen werden, um das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen und die Betriebssituation nachhaltig zu stabilisieren. Weitere Informationen dazu finden sich auch im detaillierten Faktenblatt auf der Seite der Deutschen Bahn. Der Druck in der Branche wird weiteren Handlungsbedarf erzeugen.
