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Steigende Zeckenaktivität: Dringende Warnung vor FSME in Deutschland!

Die Pressekonferenz der Universität Hohenheim am 25. Februar 2025 beleuchtet die beunruhigende Situation rund um die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in Deutschland. Warmes Wetter führt dazu, dass Zecken ganzjährig aktiv bleiben. Diese Veränderung hat zur Folge, dass die ersten FSME-Fälle bereits im Januar 2025 registriert wurden. Laut einer Auswertung des Robert-Koch-Instituts (RKI) verzeichnete Deutschland 2024 mit 686 Fälle die zweithöchste Zahl seit Beginn der Meldepflicht.

Der besorgniserregende Trend zeigt einen Anstieg der FSME-Fälle seit 2017, und die Prognose für 2025 bleibt ungewiss. Rund 80% der registrierten FSME-Fälle im Jahr 2024 traten in Süddeutschland auf. So wurden in Baden-Württemberg 226 und in Bayern 311 Fälle gemeldet. Alle Bundesländer, mit Ausnahme von Hamburg und Schleswig-Holstein, berichteten von FSME-Fällen.

Risikogebiete und Übertragung der Krankheit

Die Risikoanfälligkeit für FSME erstreckt sich mittlerweile über ganz Deutschland. Auch in Regionen, die nicht offiziell als Risikogebiete definiert sind, besteht ein gewisses Risiko. Die Übertragung des FSME-Erregers erfolgt durch Zecken, insbesondere durch den europäischen Holzbock. Beginnend ab Temperaturen von 5 Grad Celsius sind Zecken aktiv, und milde Winter fördern ihr Überleben erheblich.

Besonders negativ wirkt sich die Ausbreitung neuer FSME-Stämme aus Osteuropa aus, die sich auch in Nachbarländern wie Frankreich, den Niederlanden, England und Dänemark verbreiten. Die Dunkelziffer bei FSME-Infektionen in Deutschland bleibt hoch. Ein Beispiel ist der Ortenaukreis, wo Blutuntersuchungen ein Infektionsgeschehen zeigen, das siebenmal höher ist als vor 40 Jahren.

Impfung als Schutzmaßnahme

Trotz der steigenden Fallzahlen gibt es einen Hoffnungsschimmer: In Österreich sind etwa 80% der Bevölkerung gegen FSME geimpft. Dennoch bleibt es wichtig, die Dringlichkeit der FSME-Impfung zu betonen, insbesondere für Personen, die sich oft im Freien aufhalten oder in Nicht-Risikogebiete reisen. Eine vollständige Grundimmunisierung erfordert drei Impfungen, wobei Auffrischungen alle fünf Jahre empfohlen werden oder alle drei Jahre ab einem Alter von 50 bis 60 Jahren.

Statistik zeigt, dass ein statistischer Rückgang der FSME-Fälle erst bei einer Durchimpfung von 50% der Bevölkerung zu erwarten ist. Bislang erreicht kein Bundesland diese Quote. Es ist ferner wichtig zu betonen, dass FSME nicht von Mensch zu Mensch übertragen wird, und dass die Impfung individuelle Sicherheit trotz der ernsthaften Krankheit bietet.

Symptome und Krankheitsverlauf

FSME kann sich durch grippeähnliche Symptome, starke Kopfschmerzen, Koordinationsstörungen, und in schweren Fällen Lähmungen sowie Bewusstseinsstörungen äußern. Schätzungsweise 1% der Patienten stirbt an FSME. Auffällig ist, dass Erkrankungen bei Kindern im Allgemeinen milder verlaufen als bei Erwachsenen. Im Rahmen einer Auswertung von 1001 FSME-Erkrankten in Baden-Württemberg erlitten 50% der Erwachsenen schwere Verläufe, während dies bei den Kindern nur 25% ausmachte, mit lediglich 2% neurologischen Folgeschäden.

Insgesamt ist die Situation um FSME in Deutschland alarmierend. Die Experten empfehlen daher, das individuelle Risiko abzuschätzen und sich impfen zu lassen, um sich bestmöglich zu schützen. Die Notwendigkeit einer öffentlichen Aufklärung und Präventionsmaßnahmen bleibt unbestritten, um die Bevölkerung auf die Gefahren der Krankheit aufmerksam zu machen und die Impfquote zu erhöhen.

Zu den detaillierten Meldungen und Gesundheitsdaten über FSME verweist das RKI auf seine SurvStat-Datenbank, während weitere Informationen zur Impfung auf rki.de nachzulesen sind. Die Universität Hohenheim stellt aktuelle Informationen und Forschungsergebnisse zur Verfügung über uni-hohenheim.de.

Statistische Auswertung

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Universität Hohenheim, 70599 Stuttgart, Deutschland
Beste Referenz
uni-hohenheim.de
Weitere Infos
nali-impfen.de

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