
Am 24. Februar 2025 steht der Flughafen München im Zeichen eines groß angelegten Warnstreiks, der am Donnerstag um Mitternacht beginnt und insgesamt 48 Stunden andauern soll. Die Gewerkschaft Verdi plant diesen Ausstand, um im aktuellen Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Druck auszuüben. An diesem Freitag und Samstag werden nicht nur in München, sondern auch an Flughäfen in Frankfurt und Hamburg massive Beeinträchtigungen des regulären Passagierbetriebs erwartet. Diese Warnstreiks sind sich überschneidende Maßnahmen auf mehreren Ebenen, um den Arbeitgebern klare Signale zu senden.
Laut Verdi sind eine „niedrige vierstellige Zahl“ an Beschäftigten aufgerufen, sich zu beteiligen. Der Streik wird insbesondere die Sicherheitskontrollen und Bodendienste stark beeinträchtigen. Das Ziel von Verdi ist es, ein Lohnplus von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich durchzusetzen. Zudem fordert die Gewerkschaft höhere Zuschläge für belastende Jobs, insbesondere im Gesundheitsbereich, sowie drei zusätzliche freie Tage für die Angestellten. Gleichzeitig warnen die Arbeitgeber, insbesondere die Kommunen, vor einer Überlastung der Dienste und verweisen auf ihre hohen Schulden.
Der aktuelle Tarifkonflikt
Der Hintergrund dieser Warnstreiks sind die ergebnislosen Tarifverhandlungen zwischen Bund und Kommunen. Im Rahmen einer zweiten Verhandlungsrunde, die am 22. und 23. Februar in Potsdam stattfand, wurden keine konkreten Angebote von den Arbeitgebern unterbreitet. Auch auf den Flughäfen München, Frankfurt und Hamburg, wo über 700 Starts und Landungen geplant sind, wurde von Verdi eine Befreiung von der Betriebspflicht beantragt. Dies bedeutet, dass der reguläre Passagierbetrieb für diesen Zeitraum bis Samstagmorgen, 1:00 Uhr, außer Sonderflügen vollständig eingestellt wird.
In Frankfurt wird ganztägig mit massiven Beeinträchtigungen gerechnet, während am Flughafen Hamburg ebenfalls kein regulärer Flugbetrieb stattfinden wird. In Stuttgart wurden bereits ähnliche Warnungen hinsichtlich möglicher Flugausfälle ausgesprochen. Der Tarifkonflikt betrifft mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, darunter Mitarbeiten von Kitas, Schulen, Universitäten, Nahverkehr, Abfallbetrieben, Flughäfen und der Feuerwehr. Eine Einigung wird unter den gegebenen Umständen als unwahrscheinlich eingeschätzt, was die Gefahr größerer Warnstreiks erhöht.
Auswirkungen auf die Bevölkerung
Die Vorbereitungen auf den Warnstreik wurden frühzeitig kommuniziert, um den Fluggästen die Möglichkeit zur Anpassung ihrer Reisepläne zu geben. In Düsseldorf hat bereits ein eintägiger Warnstreik begonnen, wodurch zahlreiche Flüge ausgefallen sind und massive Verspätungen entstehen. Auch am Flughafen Köln/Bonn haben seit Sonntagabend Streiks stattgefunden, die sich in 106 ausgefallenen Flügen niederschlagen. Die Gewerkschaften drängen auf ihre Forderungen, während die Arbeitgeber auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hinweisen.
In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kam es ebenfalls zu Warnstreiks, wobei Städte wie Oberhausen, Essen und Duisburg betroffen sind. Ein besonders deutliches Signal sendet Ludwigshafen, wo alle Kitas geschlossen sind. In Sachsen-Anhalt legten Beschäftigte von Kindertagesstätten, Verwaltungen und Sparkassen die Arbeit nieder. Diese umfassenden Streikmaßnahmen sind eine direkte Reaktion auf die finanziellen Einschränkungen und die ungelösten Tariffragen im öffentlichen Dienst, die insbesondere vor den nächsten Wahlen eine entscheidende Rolle spielen dürften.