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Züge in Schleswig-Holstein: Mit Frittenfett in die grüne Zukunft!

Schleswig-Holstein plant, bis spätestens 2030 einige Bahnstrecken mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) zu betanken, wie kn-online.de berichtet. Das Ziel der Landesregierung ist ein klimaneutraler Nahverkehr auf der Schiene, was in einem neu novellierten Energiewende- und Klimaschutzgesetz festgelegt wird. Dieses Gesetz soll von der schwarz-grünen Koalition im Landtag beschlossen werden.

Aktuell ist die elektrische Verkehrsleistung in Schleswig-Holstein auf etwa 70 Prozent gestiegen, obwohl nur rund ein Drittel des Schienennetzes elektrifiziert ist. Dies ist unter anderem auf die Einführung neuer Akkuzüge zurückzuführen, die ohne Oberleitungen auskommen. Die Marschbahn zwischen Westerland und Hamburg bleibt bis in die 2030er-Jahre dieselbetrieben, da sie noch nicht elektrifiziert ist.

Der Einsatz von Biokraftstoffen

Das Verkehrsministerium in Schleswig-Holstein prüft den Einsatz von HVO als klimafreundlichen Ersatz für fossilen Diesel. Dies betrifft insbesondere die Marschbahn sowie die Verbindung Niebüll-Dagebüll. HVO, gewonnen aus Altspeiseölen und Fettresten, hat das Potenzial, die CO₂-Emissionen von Dieselfahrzeugen um bis zu 90 Prozent zu senken. Er ist mittlerweile auch im Autoverkehr verbreitet und an vielen deutschen Tankstellen erhältlich.

Die Nutzung von HVO ist nicht nur auf die Bahn beschränkt. Auch im PKW-Bereich wird dieser Biokraftstoff verwendet. Der Preis für HVO liegt aktuell zwischen zehn und 15 Cent pro Liter über dem von konventionellem Diesel. Der Sylt Shuttle zwischen Niebüll und Westerland nutzt seit Juli 2022 HVO, nachdem er an der ersten regulären HVO-Schienentankstelle der DB Energie in Westerland betankt wurde.

Tests und Eignung

HVO wurde bereits im Jahr 2020 von der Bund-/Länder-Arbeitsgemeinschaft Immissionsschutz für den Einsatz auf der Schiene freigegeben. deutschebahn.com dokumentiert, dass die Deutsche Bahn umfangreiche Prüfstandtests und Betriebsversuche durchgeführt hat. Ergebnisse zeigen, dass HVO im Vergleich zu herkömmlichem Diesel sowohl Schall- als auch Geruchsemissionen verringert und lokale Emissionen senkt.

Bei neuen Maschinen müssen die Motoren die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffausstoß einhalten. Daher führt die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kolbenmaschinen (IFKM) am KIT umfassende Motorentests durch. Ziel dieser Tests ist es, die Eignung von HVO für Dieselmotoren zu belegen und die Veränderungen der Emissionen gegenüber fossilem Diesel zu ermitteln.

Die Rahmenbedingungen und Messmethoden der Tests unterscheidet sich von den ursprünglichen Motorenzulassungen, was eine präzise Bewertung der Emissionseffekte ermöglicht. Neueste Messmethoden belegen die hohe Eignung von HVO, die Abgasemissionen deutlich zu reduzieren.

Statistische Auswertung

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Westerland, Deutschland
Beste Referenz
kn-online.de
Weitere Infos
nachhaltigkeit.deutschebahn.com

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