
Ein schwerer Arbeitsunfall ereignete sich in Hannover, bei dem ein 56-jähriger Monteur lebensgefährlich verletzt wurde. Der Vorfall fand während Wartungsarbeiten auf einem Betriebsgelände im Stadtteil Brink-Hafen statt. Die ausfahrbare Bedienkanzel eines Greifbaggers sackte aus bisher ungeklärter Ursache ab und klemmte den Monteur ein, wie der Weser-Kurier berichtet.
Kollegen des Mannes reagierten schnell und setzten einen Notruf ab, woraufhin ein großes Aufgebot an Rettungskräften anrückte. Bei deren Eintreffen war es den Kollegen bereits gelungen, die Kanzel anzuheben. Die Feuerwehr holte den Monteur umgehend vom Bagger, jedoch erlitt er so schwere Verletzungen, dass er am Unfallort wiederbelebt werden musste. Nach der notärztlichen Versorgung wurde der Mann lebend ins Krankenhaus gebracht.
Ursache und Ermittlungen
Die genauen Umstände des Unfalls sind noch unklar. Das Gewerbeaufsichtsamt hat Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden, warum die Bedienkanzel abgesackt ist. Dieser Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit und zu den Regelungen im Tiefbau auf.
Um Unfälle wie diesen in Zukunft zu vermeiden, weist eine neu veröffentlichte Branchenregel der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) auf wichtige Unfallrisiken im Tiefbau hin, wie bei rückwärts rangierenden LKWs und schnell fahrenden Radladern. Die Regelung, die als kostenfreier Download zur Verfügung steht, bietet umfassende Informationen zu den Sichtverhältnissen von Baggern und den Gefahren für Fußgänger auf Baustellen, die oft von Maschinenführern und LKW-Fahrern nicht wahrgenommen werden, sodass ein unzureichendes Sicherheitsbewusstsein herrschen könnte, wie die DGUV unterstreicht. Die DGUV hat in Zusammenarbeit mit Vertretern von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden praxisnahe Tipps integriert, die Arbeitsschutzmaßnahmen für spezifische Arbeitsbereiche versammeln.
Arbeitsschutz im Fokus
Die neue Branchenregel befasst sich außerdem mit der sicheren Nutzung von Baumaschinen, der Qualifizierung von Maschinenführern, Absturzsicherungen, Verkehrswegen und persönlicher Schutzausrüstung. Neben rechtlichen Bestimmungen und Normen enthält das Dokument auch viele praktische Hinweise, Grafiken und Bilder für ein besseres Verständnis. Dies ist besonders wichtig, da viele der Inhalte auch für Leser ohne fließende Deutschkenntnisse nützlich sind.
Die Notwendigkeit für solche Maßnahmen wird durch regelmäßige Evaluierungen von Arbeitsbedingungen und Gesundheitsgefährdungen gestützt, die beispielsweise durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführt werden. Diese umfasst umfassende Erhebungen, die alle sechs Jahre und durch annualisierte Berichte zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit erfolgen, um aktuelle Belastungen in einer Vielzahl von Branchen zu untersuchen, wie die BAuA darlegt.