Deutschland

Hertha BSC in der Krise: Können sie die Lizenzfrist noch meistern?

Der Fußballverein Hertha BSC steht vor einer entscheidenden Herausforderung im Hinblick auf seine Lizenzierung für die kommende Zweitligasaison. Laut einem Bericht des Tagesspiegel muss der Club bis Mitte März 2024 die notwendigen Unterlagen für das Lizenzierungsverfahren bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) einreichen. Dieser Termin bereitet den Anhängern des Klubs große Sorgen, besonders nach dem Abstieg in die Zweite Liga im Sommer 2023.

Hertha BSC hat jedoch bereits wichtige Schritte unternommen, um die zentralen Voraussetzungen für die Lizenzerteilung zu erfüllen. Insbesondere handelt es sich hierbei um die Nordic-Bond-Anleihe über 40 Millionen Euro, die am 8. November 2023 fällig wird. Aufgrund der finanziellen Situation des Vereins musste die Anleihe im vergangenen Jahr zu erhöhten Zinsen von 10,5 Prozent verlängert werden, nachdem sie zuvor bei 6,5 Prozent lag.

Finanzierungskonzept und Reduzierung der Verbindlichkeiten

Um die Rückzahlung der Anleihe fristgerecht zu gewährleisten, hat Hertha ein angepasstes Finanzierungskonzept mit verschiedenen Partnern entwickelt. Die Details zu diesem Konzept wurden bislang nicht veröffentlicht, jedoch ist bekannt, dass die Gesamtkosten des Vereins um 65 Millionen Euro gesenkt werden konnten. Auf diese Weise konnte die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) ihre Verbindlichkeiten von 102 Millionen Euro auf unter 54 Millionen Euro (genauer: 53,9 Millionen Euro) reduzieren.

Jüngste Finanzberichte zeigen, dass die zinstragenden Verbindlichkeiten nun auf die Nordic-Bond-Anleihe beschränkt sind. Zudem betragen die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände 19,2 Millionen Euro, während die liquiden Mittel sich auf 10,3 Millionen Euro belaufen. Die Netto-Finanzverschuldung liegt jetzt unter 30 Millionen Euro.

Halbjahresergebnis und operative Herausforderungen

Für das erste Halbjahr verzeichnete der Verein ein negatives Ergebnis von 9,466 Millionen Euro, das unter anderem durch Abschreibungen in Höhe von 7,179 Millionen Euro schmerzhaft belastet wurde. Die Zinsaufwendungen summieren sich auf 1,926 Millionen Euro, was zu einem operativen Minus von 361.000 Euro führt.

In Anbetracht der Herausforderungen, die das Lizenzierungsverfahren mit sich bringt, wird die Finanzregulierung im Teamsport immer relevanter. Der Autor Christian Müller beschreibt in seinem Werk über die Finanzregulierung und das Lizenzierungsverfahren im Teamsport die speziellen Charakteristika dieser Branche, welche für Vereine wie Hertha bedeutend sind. Der Fokus liegt auf den Aufgaben und Strukturen der Ligaorganisationen sowie den damit verbundenen Herausforderungen. Dabei werden auch Lösungsansätze zur Verbesserung der finanziellen Situation von Teams vorgestellt. Sein Buch, veröffentlicht im Jahr 2019 beim Verlag Springer Gabler, bietet wertvolle Einblicke zu einem Thema von großem Interesse für Fußballvereine in Deutschland und Europa hier.

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Beste Referenz
tagesspiegel.de

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