
Boxen wird Teil des olympischen Programms für die Sommerspiele 2028 in Los Angeles, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat eine Empfehlung zur Zustimmung eines olympischen Boxturniers ausgesprochen. Diese Entscheidung kommt nach einem jahrelangen Konflikt zwischen dem IOC und der International Boxing Association (IBA), die aufgrund von Korruptionsvorwürfen und Führungsproblemen ausgeschlossen wurde.
IOC-Präsident Thomas Bach äußerte sich optimistisch über die Zustimmung der Generalversammlung zu dieser Initiative. Boxer weltweit sollen die Möglichkeit erhalten, teilzunehmen, sofern ihre nationalen Verbände Mitglied von World Boxing sind. Diese neue Organisation wurde im November 2023 in Frankfurt am Main gegründet und hat bereits über 80 nationale Mitgliedsverbände aus fünf Kontinenten.
Der Aufstieg von World Boxing
World Boxing erfüllt wichtige Kriterien des IOC für die Anerkennung, darunter auch Anti-Doping-Bestimmungen und Grundsätze guter Regierungsführung. Boris van der Vorst, der Präsident von World Boxing, bezeichnete die Entscheidung zur Einbeziehung des Boxens in die Olympischen Spiele als einen bedeutenden Schritt für diesen Sport.
Im Vorfeld dieser Entwicklungen hatte das IOC die Verantwortung für Boxturniere während der Olympischen Spiele in Tokio 2021 und Paris 2024 übernommen, nachdem das Boxen initial für Los Angeles 2028 ausgeschlossen worden war. Diese verantwortungsvolle Handhabung kommt als Reaktion auf die Herausforderungen, mit denen der Boxsport konfrontiert ist.
Ein Blick auf die Olympische Zukunft
Die bevorstehenden Spiele in Paris, die am 12. August 2024 mit einer großen Abschlussfeier im Stade de France enden, werfen wiederum einen Schatten auf die Entwicklungen im Boxsport. Rund 9000 Sportler werden dort an den Wettkämpfen teilnehmen. Der IOC-Präsident wird die Spiele offiziell beenden, während der amerikanische Schauspieler Tom Cruise erwartet wird, einen Höhepunkt der Feier zu bilden.
Währenddessen gibt es in den Medien auch Diskussionen über die Teilnahme von intersexuellen Athleten im Sport. Imane Khelif, eine intersexuelle Boxerin, hat Studien vorgelegt, die ihr uneindeutiges Geschlecht belegen und fordert ein Ende der Geschlechter-Debatte im Sport. Diese Thematik wird durch Entwicklungen im IOC weiter angeheizt, das plant, Schutzmaßnahmen für die Athleten gegen Angriffe im Internet zu etablieren.
Diese komplexen Themen ergeben ein vielschichtiges Bild der Herausforderungen, mit denen das IOC und der Boxsport konfrontiert sind. Die Schaffung von World Boxing könnte nicht nur für eine Wende im olympischen Boxen sorgen, sondern möglicherweise auch als Modell für andere Sportarten dienen, die ähnlich gelagerte Probleme haben.