
Die Einzelhandelslandschaft in Frankfurt am Main verändert sich rasant. Tennis-Point, der Marktführer im Tennis- und Padel-Sportartikelvertrieb in der DACH-Region, zieht von der Mainzer Landstraße an die Hanauer Landstraße. Dort wird Ende Februar eine neue Filiale auf 800 Quadratmetern eröffnet. Vorheriger Mieter dieser Fläche war das Design-Kaufhaus Ikarus, das Insolvenz anmeldete. Nachdem Tennis-Point im Oktober 2023 ähnliche Probleme mit seiner Muttergesellschaft Signa Sports United hatte, gelang es laut FAZ, das Unternehmen nun unter der Führung eines Investorenkonsortiums zu restrukturieren.
Das Konsortium, angeführt von Orlando Capital V und Christian Miele, dem Firmengründer von Tennis-Point, übernahm den Geschäftsbetrieb der Tennis-Point GmbH im Rahmen eines Asset Deals. Dieses strategische Vorgehen wurde notwendig, nachdem das Insolvenzverfahren am 1. Januar 2024 eröffnet wurde. Dr. Christian Gerloff, der Insolvenzverwalter, erwartet eine zügige Lösung innerhalb von zweieinhalb Monaten, erklärte er in seinem Bericht.
Hintergründe zur Insolvenz
Die Insolvenz von Tennis-Point wurde notwendig, nachdem das Unternehmen und seine Muttergesellschaft Signa Sports United im Oktober 2023 Insolvenzanträge stellten. Das Amtsgericht Bielefeld hatte daraufhin die vorläufige Insolvenz angeordnet. Die Finanzen des Unternehmens waren durch anhaltende Schwierigkeiten stark belastet. Trotz dieser Herausforderungen konnte das Konsortium, das unter anderem Anteile an den Vertriebsgesellschaften in Frankreich und den USA übernimmt, einen Weg finden, um Tennis-Point als selbstständiges Unternehmen fortzuführen. Der Abschluss der Transaktion wird bis zum 1. Februar 2024 erwartet und betrifft etwa 700 Mitarbeiter, davon knapp 400 in Deutschland.
Tennis-Point betreibt derzeit 32 Ladengeschäfte in Europa, mit 13 Standorten in Deutschland. Das Unternehmen hat sich im Onlinevertrieb etabliert und setzt nun auf eine Expansion im stationären Handel. Die Herausforderungen, die die Branche seit der Pandemie durchlebt hat, sind unumstritten. Und doch gibt es Hoffnung auf einen Neuanfang.
Neue Geschäfte und Veränderungen in Frankfurt
Neben Tennis-Point gibt es auch andere spannende Entwicklungen in Frankfurt. So wird Dreame, ein Anbieter von Akkustaubsaugern und Saugrobotern, ein Markengeschäft im Einkaufszentrum My Zeil eröffnen. Kapten & Son plant, im März eine neue Filiale an der Kaiserstraße zu eröffnen. Das Unternehmen, bekannt für seine hochwertigen Rucksäcke und Taschen, hat seine Wurzeln 2014 in Münster gegründet und zählt inzwischen zu den gefragtesten Lifestyle-Marken in Deutschland.
Die Aktivitäten in der Stadt zeigen, dass trotz der Herausforderungen in der Handelslandschaft neue Chancen entstehen können. Der Abschied von „A Taste of Britain“ nach 20 Jahren und die Eröffnung eines Spätis an seiner Stelle sind nur einige der Bewegungen im Frankfurter Einzelhandel. Goran Djukic, Betreiber von Liebesdienste Home, plant trotz eines Flutschadens die Neueröffnung seines Geschäfts vor Ostern. Dies sind Beispiele für den stetigen Wandel, der den lokalen Markt prägt.
Die zukunftsorientierten Schritte, die von Unternehmen wie Tennis-Point eingeleitet werden, könnten der Schlüssel zu einem erfolgreichen Comeback im Retail-Sektor sein. Dabei bleibt abzuwarten, wie sich die Marktbedingungen weiter entwickeln und welche weiteren Veränderungen auf die Verbraucher und Händler zukommen werden.