
Am 9. April 2025 zeichnet sich ein dramatisches Bild an den globalen Märkten. Der DAX in Frankfurt zeigt eine hohe Volatilität, nachdem die Kurse erneut abgerutscht sind. Er erreichte am heutigen Tag ein Tagestief von 19.421 Punkten und büßte somit 4,2 Prozent ein. Diese Rückgänge haben alle Kursgewinne, die am Vortag erzielt wurden, wieder zunichtegemacht. Dies berichtet Tagesschau.
Die Situation wird zusätzlich durch die Ankündigung neuer US-Zölle gegen China von 50 Prozent verschärft. Diese Maßnahme, die als Reaktion auf Pekings Gegenzölle von 34 Prozent gilt, hat für Unruhe an den Märkten gesorgt. In diesem Rahmen ist der VDAX, das Volatilitätsbarometer, um 15 Prozent gestiegen, während der VIX – das Pendant für den US-Index S&P 500 – bei 52 Punkten schloss. Der DAX hat seit seinem Rekordhoch bei 23.476 Punkten 17 Prozent verloren und steht somit an der Schwelle zu einem Bärenmarkt, der gemäß Definition durch einen Rückgang von mindestens 20 Prozent gekennzeichnet ist.
Marktreaktionen und Anlegerverhalten
Die Reaktion der Märkte ist nicht auf Deutschland beschränkt. Weltweit ergaben sich starke Rückgänge, auch in den USA, wo der Dow Jones um 2,8 Prozent und der Nasdaq 100 um 1,7 Prozent nachgaben. In Asien litten Indizes wie der Shanghai Composite mit einem Rückgang von 4,4 Prozent, während der Hang Seng Index um 9,3 Prozent fiel. Längerfristig müssen Anleger auch den DAX-Tiefpunkt vom sogenannten „Panic Monday“ im Auge behalten, der bei 18.489 Punkten lag.
Besonders gravierend ist die Lage für Technologieunternehmen, die unter den Zöllen leiden. So hat Apple über 20 Prozent seines Wertes eingebüßt und musste damit auch seinen Titel als wertvollstes Unternehmen abgeben. Microsoft hingegen könnte seinen Marktwert auf rund 2,64 Billionen Dollar steigern und die Position als Nummer Eins übernehmen. Auch die Ölpreise sind unter Druck geratene, angesichts der Furcht vor einer weltweiten Rezession und nachlassender Nachfrage aus China. Die Nordseesorte Brent verbilligt sich um 3,7 Prozent und kostet nun 60,51 Dollar pro Barrel. Im Gegensatz dazu stieg der Goldpreis um 2,2 Prozent auf 3.042 Dollar je Feinunze.
Politische Dimensionen und Zukunftsausblick
Die Unsicherheiten verstärken sich, da die US-Regierung trotz gesprächsbereiter Attitüde von Präsident Trump an ihrer hohen Zollpolitik festhält. Analysten wie Mohit Kumar von Jefferies erwarten, dass Trump möglicherweise in der Lage sein könnte, die Position zu überdenken, insbesondere weil Aktienbesitz in den USA weit verbreitet ist und damit Druck auf die Politik ausgeübt wird. Die EU hat unterdessen eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten, was jedoch noch ohne konkrete Fortschritte bleibt.
In Anbetracht der hohen Volatilität und der anhaltenden Unsicherheiten haben Anleger wenig Spielraum. Der DAX erlebte im Laufe des Tages eine kurzfristige Erholung auf fast 20.800 Punkte, bevor eine Falschnachricht über eine mögliche Zollpause zu einem erneuten Rückgang führte. Laut ZDF wurde der Montag bereits als „wilde Achterbahnfahrt“ bezeichnet, und das Risiko eines großen Hedgefonds oder einer Bank, die aufgrund der Börsenturbulenzen in Schwierigkeiten gerät, bleibt hoch.
Angesichts all dieser Faktoren stellen Ökonomen und Investoren fest, dass die aktuellen Entwicklungen nicht nur vorübergehende Ereignisse darstellen, sondern Hinweise auf eine möglicherweise tiefere wirtschaftliche Krise sein könnten. Bärenmärkte, die in der Regel Monate bis Jahre andauern, sind geprägt von wirtschaftlichen Rezessionen, Zinserhöhungen sowie politischen Krisen. In solchen Situationen tendieren Anleger dazu, in sichere Anlagen zu investieren.