
Am 17. Februar 2025 wird in Frankfurt eine bedeutende Veranstaltung stattfinden, die die kulinarische Szene der Stadt neu definieren könnte: die Vergabe der Michelin-Sterne für das Jahr 2025. Diese jährliche Auszeichnung ist ein Höhepunkt für Gastronomien weltweit und beeinflusst die Restaurantbesuche maßgeblich. Die Sichtbarkeit und Beliebtheit eines Restaurants kann durch die Vergabe eines oder mehrerer Sterne enorm gesteigert werden.
Parallel zu dieser gastronomischen Ehrung wird auch eine kulturelle Entdeckung gefeiert, die in die Geschichte der Pflanzenheilkunde eintaucht. Dabei handelt es sich um das „Kreutterbuch Desz Hochgelehrten vnnd weitberühmten Herrn D. Petri Andreae Matthioli“, das 1590 erschienener und ein umfassendes Wissen über die Behandlung von Leibesübeln enthält. Dieses bedeutende Werk liefert zahlreiche Anleitungen zu Alltagswissen, einschließlich des Schwimmens, und umfasst mehr als 1000 Seiten.
Historische Perspektiven der Pflanzenmedizin
Die jüngsten Forschungen haben gezeigt, dass das ursprüngliche Vermächtnis, das Johann Hartmann Beyer vor 400 Jahren der Stadt Frankfurt hinterließ, umfangreicher ist als angenommen. Beyer, ein Mediziner, Mathematiker und Politiker, vererbte eine Sammlung von 2500 Drucken und Handschriften an die Frankfurter Universitätsbibliothek. Ein erheblicher Teil dieser Sammlung wurde früher für verschollen und nicht mehr erhalten gehalten.
Die Alphabetisierung von Pflanzen und ihre therapeutischen Anwendungen sind Themen, die nicht nur in Matthiolis Werk zentral sind, sondern auch das deutsche Erbe der Pflanzenmedizin prägten. Im Kontext dieser Entwicklungen bietet das Deutsche Historische Museum eine neue Blogreihe namens #Umweltsammeln an, die die Rolle von Pflanzen in der Medizin beleuchtet. Dr. Stephanie Neuner, die Leiterin der Abteilung, betont die Relevanz von Kräutermedizin und deren Verknüpfung zur Gesundheit über Jahrhunderte hinweg.
Integration antiken Wissens
Pietro Andrea Mattioli, ein bedeutender italienischer Arzt, hat mit seinem Werk „New Kreüterbuch“ (1563) zahlreiche Informationen über Botanik und Kräutermedizin verbreitet. Dies schließt medizinisches Wissen über mediterrane Pflanzen sowie Flora aus der Neuen Welt ein. Damit zielt sein Werk nicht nur auf akademische Ärzte ab, sondern auch auf Apotheker, Chirurgen und Selbstmediziner, die im Alltag auf Pflanzen zurückgreifen.
Das Buch integriert handschriftliche Notizen und gepresste Pflanzen und verweist somit auf die praktische Anwendung der medizinischen Lehren. Therapeutische Anwendungen von Pflanzen und tierischen Substanzen werden präzise behandelt – von Tränken bis hin zu Salben. Die visuelle Dimension im Verständnis der Arzneimittel war wichtig, und Abbildungen mussten von Hand koloriert werden.
Ein Blick auf die Entwicklung der Pflanzenheilkunde
Die Entwicklung der Kräutermedizin ist untrennbar mit der Klostermedizin verbunden, die im 8. bis 12. Jahrhundert einen entscheidenden Einfluss auf die medizinische Versorgung in Europa hatte. Antike Schriften aus der griechischen und ägyptischen Medizin prägen bis heute die Grundlagen dieser Disziplin. Die Forschung hat zudem gezeigt, dass Heilpflanzen entsprechend ihrer Eigenschaften in der Therapie eingesetzt wurden.
In der modernen Wissenschaft wird jedoch festgestellt, dass die klinische Forschung in Bezug auf Phytotherapie oft nicht ausreichend in die gängigen Leitlinien integriert wird. Dies könnte die Nutzung von pflanzlichen Heilmitteln und deren Anerkennung in der heutigen medizinischen Praxis beeinträchtigen.