FrankfurtOwenWerder

Hass im Netz: Olympioniken kämpfen gegen Beleidigungen und Rassismus!

Während der Olympischen Spiele 2024 in Paris sind deutsche Sportler massiven Anfeindungen im Internet ausgesetzt. Vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 wurden etwa 150 Fälle von Beleidigungen registriert, darunter eine einstellige Zahl, die als volksverhetzend eingestuft wurde. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) in Frankfurt hat bereits Ermittlungen aufgenommen, um dieser Hate Speech entschlossen entgegenzutreten, wie Merkur berichtet.

Besonders alarmierend ist, dass aus insgesamt 299 identifizierten Kommentaren, die als potenziell strafrechtlich relevant galten, rund die Hälfte Beleidigungen mit rassistischem Hintergrund beinhaltete. Ein bedeutendes Hindernis für die strafrechtliche Verfolgung dieser Taten ist die Notwendigkeit, einen Strafantrag durch die Betroffenen zu stellen, was nur selten geschieht.

Forderung nach Gesetzesänderungen

Benjamin Krause, Leitender Oberstaatsanwalt, hat eine Gesetzesänderung gefordert, um die Verfolgung schwerer Beleidigungen zu erleichtern und auf das Antragserfordernis zu verzichten. Zudem warnt er vor der Normalisierung von Beleidigungen und Bedrohungen im Internet. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die Gelegenheit genutzt, einen Dienstleister einzuschalten, der Künstliche Intelligenz (KI) zur Überprüfung von Kommentaren in sozialen Medien einsetzt. Diese Maßnahme könnte zukünftig auch bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles Anwendung finden.

Ein beunruhigender Aspekt ist, dass nahezu 3995 Kommentare während dieser Spiele ausgeblendet wurden, was die dringende Notwendigkeit eines Filtersystems unterstreicht. Der höchste Anteil an „ungewollten Kommentaren“ wurde auf der Plattform X (ehemals Twitter) gepostet. Der DOSB hat sich von den Ereignissen in Paris erschüttert gezeigt und reagiert mit der Absicht, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verbessern.

Der Fall Owen Ansah

Einer der Athleten, der während der Spiele mit rassistischen Kommentaren konfrontiert wurde, ist der Sprinter Owen Ansah. Er stellte einen neuen Rekord auf, indem er die 100 Meter in 9,99 Sekunden lief, was ihn zum schnellsten deutschen Sprinter machte. Nach seinem Erfolg erhielt er rassistische Zuschriften, die ihm das Deutschsein absprachen. Trotz dieser Angriffe hat Ansah betont, dass er sich auf die positiven Aspekte seiner Karriere fokussiert und die negativen Kommentare hinter sich lässt. Ehemalige Sportler wie Aleixo-Platini Menga unterstützen ihn und kritisieren die Geschehnisse als wiederkehrendes Problem im Sport.

Die Notwendigkeit, junge Athleten vor Hate Speech zu schützen, wird besonders hervorgehoben. Hierbei ist es wichtig zu erwähnen, dass die Herausforderung mit Hasskommentaren, insbesondere gegen Athleten wie Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam, nicht isoliert ist, sondern ein strukturelles Problem im Sport darstellt.

Reaktionen und Lösungsansätze

Experten und betroffene Athleten diskutieren über mögliche Lösungsansätze. Sportpsychologe René Paasch hebt hervor, wie wichtig es ist, den Umgang mit sozialen Medien zu trainieren, um Selbstzweifel zu vermeiden. Akeem Vargas, ein Basketballer, und Saskia Matheis, Spielerin von Werder Bremen, berichten von beleidigenden Kommentaren, die sie selbst erfahren mussten. Vargas empfiehlt, soziale Medien zu löschen, hält dies jedoch für keine praktikable Lösung für viele Athleten. Matheis hingegen befürwortet rechtliche Schritte und möchte dieses Thema sichtbar machen, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Die ZIT arbeitet eng mit dem DOSB zusammen, um manifestações von Hass im Netz zu reduzieren und eine Kultur des Respekts im Sport zu fördern. Die rechtlichen Hürden für die strafrechtliche Verfolgung bleiben jedoch hoch, weshalb es notwendig ist, dass die Athleten nicht mehr selbst Strafanträge stellen müssen, um ihre Ehre zu verteidigen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Frankfurt, Deutschland
Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
dw.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert