
Das Palais am Roßmarkt in Frankfurt wird ab 2026 umfassend saniert und modernisiert. Die ABG Real Estate Group und die HanseMerkur Grundvermögen AG haben angekündigt, für die Revitalisierung des denkmalgeschützten Gebäudes über 250 Millionen Euro zu investieren. Dieses Bauvorhaben kommt zu einem bedeutsamen Zeitpunkt, da die Deutsche Bank ihren Standort am Roßmarkt im Januar 2025 nach 120 Jahren aufgegeben hat.
Ursprünglich zwischen 1903 und 1904 errichtet, wird das Palais mit seiner markanten Natursteinfassade, die im Zuge der Sanierung erhalten und behutsam restauriert wird, weiterhin ein bedeutendes architektonisches Erbe der Stadt darstellen. Geplant ist zudem der Rückbau des Dachgeschosses aus den 1960er Jahren. An dessen Stelle entsteht ein moderner, verglaster Aufbau mit einer großzügigen, begrünten Terrasse.
Umfassende Revitalisierung und moderne Nutzung
Das Bauprojekt umfasst die Restaurierung des historischen Frankfurter Saals sowie des Treppenhauses, die beide in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt werden sollen. Darüber hinaus wird ein neu gestalteter, begrünter Innenhof geschaffen, der für alle Besucher zugänglich sein wird.
Insgesamt entstehen nach Abschluss der Bauarbeiten rund 15.800 Quadratmeter Mietfläche. Diese sollen moderne Co-Working-Bereiche sowie ein Café mit Außensitzplätzen am Triangelplatz beinhalten. Der neu geplante Dachgarten wird über eine Fläche von mehr als 1.500 Quadratmetern verfügen und ebenfalls der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein zentrales Element der Revitalisierung ist die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsstandards. Die Ausstattung des Palais wird unter anderem Wärmepumpen, eine Photovoltaikanlage sowie intelligente Heiz- und Kühlsysteme umfassen, die den CO₂-Ausstoß signifikant senken sollen. Die angestrebten Zertifizierungen für das Projekt umfassen LEED Platin, WELL Gold und WiredScore Gold.
Der renommierte Architekt Volker Staab, spezialisiert auf denkmalgeschützte Bausubstanz, wird die Planung des Projekts verantworten. Die Stadt Frankfurt sowie das Landesamt für Denkmalpflege Hessen sind aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden. Die Bauantragstellung ist für die zweite Jahreshälfte 2025 vorgesehen, mit einem geplanten Baubeginn im Jahr 2026 und der Fertigstellung bis 2029.
Die Sanierung des Palais am Roßmarkt stellt nicht nur einen wichtigen Schritt für die Innenstadtentwicklung Frankfurts dar, sondern trägt auch zur Erhaltung und Revitalisierung der reichen architektonischen Vielfalt der Stadt bei. In Frankfurt sind derzeit insgesamt 8.376 Bau-, Garten- und Kunstdenkmale bekannt, von denen 4.325 in Gesamtanlagen geschützt sind, wie frankfurt.de berichtet.