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Revolutionäre Therapien geben Hoffnung für krebskranke Kinder in Deutschland!

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2.200 Kinder und Jugendliche an Krebs, während dies bei Erwachsenen jährlich rund eine halbe Million Fälle umfasst. Trotz der Fortschritte in der Onkologie überleben die meisten betroffenen Kinder ihre Erkrankung, doch besteht insbesondere bei Rückfällen oft ein Mangel an etablierten Behandlungsmöglichkeiten. Dies stellt eine enorme Herausforderung dar, da die verfügbaren Therapien in der Regel nicht auf die speziellen Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten sind. Ina Oehme, Leiterin der Medikamententestung am Hopp-Kindertumorzentrum (KITZ) in Heidelberg, beschreibt eine signifikante Problematik: Bei Rückfällen sind Ärzte häufig gezwungen, auf die neuesten Publikationen zurückzugreifen, um geeignete Therapieansätze zu finden. Ein faszinierendes Beispiel ist der Fall von Peter, der mit einem Weichgewebetumor am Auge diagnostiziert wurde und einen Rückfall erlitt. Der Test von Minitumoren zeigte schließlich, dass eine bestimmte Kombination von Medikamenten wirksam war, was zu einer erfolgreichen Behandlung führte.

Im Rahmen des INFORM-Programms werden solche Minitumoren, die kleiner als ein halber Millimeter sind, aus Tumorproben der Patienten gezüchtet. Diese ermöglichen es, bis zu 80 Medikamente gleichzeitig zu testen und bieten somit wertvolle Informationen für individuelle Therapieansätze. Dennoch sind klinische Studien für speziell für Kinder entwickelte Medikamente rar. Nach Angaben von Matthias Meergans vom vfa gab es in den letzten Jahren nur wenige neue Therapien für Kinder im Vergleich zur Erwachsenenonkologie. Es wird vorgeschlagen, Therapien für Erwachsene auch bei Kindern zu testen, wenn sich die Tumore molekular ähneln. Ein Beispiel für fortschrittliche Regelungen ist der RACE Act in den USA, der vorschreibt, dass die Wirksamkeit von Erwachsenenmedikamenten bei kindlichen Krebsarten überprüft werden muss.

Herausforderungen in der Forschung

Das KITZ hat gemeinsam mit 16 akademischen Institutionen und Pharmaunternehmen das gemeinnützige Unternehmen ITCC-P4 gegründet. Dieses Unternehmen verfolgt das Ziel, umfassende Tumormodelle von Kindertumoren zu erstellen, um die Durchführung von klinischen Studien zu unterstützen und eine Datenbank mit Informationen zu schaffen. Pharmaunternehmen sollen in Zukunft die Möglichkeit haben, Krebsmedikamente an diesen kindlichen Tumormodellen zu testen, um die Notwendigkeit klinischer Studien besser bewerten zu können. Geplant ist, dass 70 bis 80 Medikamente pro Jahr an diesen Modellen getestet werden.

Ein weiterer vielversprechender Ansatz in der Kinderkrebsforschung kommt von Professor Jan-Henning Klusmann. Der Wissenschaftler hat kürzlich eine präklinische Studie zur Behandlung akuter myeloischer Leukämie (AML) mit RNA-basierten Therapien gestartet. Hierbei werden mikro-RNAs (miR-193b-3p Mimics) getestet, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren möglicherweise in der Universitäts-Kinderklinik Frankfurt Anwendung finden könnten.

Das Ziel: Heilung für jedes Kind

Die Überlebenschancen für viele Krebserkrankungen bei Kindern haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert, bleiben jedoch häufig unzureichend. Der Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V. unterstützt das Forschungsvorhaben unter Professor Klusmann mit jährlich rund 1 Million Euro. Ziel ist es, die vielversprechenden Ansätze schnellstmöglich von der präklinischen in die klinische Anwendung zu bringen.

Die häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern umfassen akute lymphoblastische Leukämien, Hirntumoren und Neuroblastome. Anzeichen wie unspezifische Symptome erfordern eine frühzeitige Diagnose, meist durch Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren. In der Kinderhämatologie und -onkologie besteht das Ziel darin, jedem Kind eine realistische Heilungschance zu geben und die Therapie so schonend wie möglich zu gestalten. Ein ganzheitlicher Ansatz in der Forschung und Entwicklung therapeutischer Methoden ist unerlässlich, um diese Ziele zu verwirklichen.

Insgesamt erfordert die Forschung zu Kinderkrebs eine Kombination aus Ressourcen, multidisziplinärer Zusammenarbeit und einer verstärkten Fokussierung auf die spezifischen Bedürfnisse junger Patienten, um den nachhaltigen Fortschritt zu gewährleisten.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Heidelberg, Deutschland
Beste Referenz
tagesschau.de
Weitere Infos
kinderkrebs-frankfurt.de

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