
Am 25. März 2025 hat der Netto-Discounter die Spargelaison eingeläutet, und das, obwohl die deutsche Spargelernte in der Regel erst Ende April beginnt. [HNA] berichtet, dass in diesem Jahr erste kleine Mengen heimischen Spargel geerntet wurden, während das angebotene Gemüse bei Netto aus Griechenland und Peru stammt. Diese Entscheidung sorgt für gemischte Reaktionen unter den Verbrauchern. Eine kundige Nutzerin äußerte auf Social Media ihre Verwunderung über den Import von Spargel aus Peru, da der heimische Spargel bald verfügbar sein wird.
Die Diskussion über importierten Spargel zeigt ein gespaltenes Bild. Während einige Kunden das Angebot als sinnvoll erachten, äußern Kritiker Bedenken in Bezug auf die Importpraxis. Ein Nutzer stellte die Frage, warum Spargelimporte so kritisch betrachtet werden, wenn viele andere Lebensmittel ebenfalls importiert werden. Das Spargelangebot variiert dabei je nach Netto-Filiale, und in einigen Prospekten, wie beispielsweise für Frankfurt am Main, wurde das Angebot bereits am heutigen Tag entdeckt. Auch andere Supermärkte und Discounter bieten Spargel außerhalb der deutschen Saison an.
Ein Blick auf die Spargelsaison
Die Vorfreude auf die Spargelsaison steigt, wie [insidebw] hervorhebt. Experten rechnen damit, dass erste nennenswerte Erntemengen gegen Ende März zur Verfügung stehen werden. Ein Grund für die späte Ernte ist die außergewöhnlich kalte Durchschnittstemperatur im ersten Quartal des Jahres, die bei nur 3,9 Grad Celsius lag. Diese Bedingungen führten dazu, dass die Spargelpflanzen bis Ende Februar in Winterruhe blieben. Die ersten sonnigen Tage im März lassen zwar hoffen, doch die aktuelle Wetterprognose mit kühlen Temperaturen bremst das Wachstum.
Auf sehr frühen Spargelfeldern wird in wenigen Tagen mit der Ernte gerechnet, während größere Mengen erst gegen Ende März zu erwarten sind. Simon Schumacher von der Versuchs- und Teststation für Spargel und Erdbeeren (VSSE) zeigt sich optimistisch, dass steigende Temperaturen und mehr Sonnenstunden das Wachstum des Spargels fördern werden. Verbraucher dürfen sich in der Direktvermarktung auf ein großes Angebot freuen.
Hintergründe der Spargelimporte
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 19.300 Tonnen Spargel importiert, was einen Rückgang von 2 % im Vergleich zu 2022 darstellt. Der Großteil dieser Importe, etwa 86 %, fand zwischen März und Juni statt. Die wichtigsten Herkunftsländer waren Griechenland (28 %), Spanien (27 %), Italien (18 %), Mexiko (9 %) und Peru (7 %), wie [destatis] berichtet. Im gleichen Jahr betrug die Erntemenge in Deutschland 111.900 Tonnen, was das Sechsfache der Importe darstellt, jedoch blieb die Erntemenge auf einem niedrigen Niveau.
Die Spargelanbaufläche belief sich 2023 auf 20.400 Hektar, was einen Rückgang von 4 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche stieg hingegen um 3 % auf knapp 1.700 Hektar. Experten warnen, dass die steigenden Produktionskosten und die Herausforderungen des Klimawandels die Zukunft des Spargelanbaus in Deutschland bedrohen könnten. Angesichts der großen Nachfrage gilt der Kauf von deutschem Spargel als ökologisch sinnvoll, da er kurze Transportwege ermöglicht und die heimische Landwirtschaft stärkt.
In diesem Jahr wird der „Tag des Deutschen Spargels“ am 5. Mai 2025 gefeiert, um die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung dieses Gemüses hervorzuheben. Trotz der Herausforderungen bleibt der deutsche Spargel geschätzt und erfreut sich auch in der Direktvermarktung großer Beliebtheit.