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Waschbären im Garten: Gesundheitsrisiko durch Kot und Parasiten!

Die Waschbärpopulation in Deutschland nimmt weiterhin zu und macht sich zunehmend auch in städtischen Gebieten bemerkbar. Diese Tiere, die seit den 1930er Jahren in Deutschland verbreitet sind, nachdem sie von einer Pelztierfarm entkamen, stellen nicht nur eine Belastung für die heimische Tierwelt dar, sondern bergen auch gesundheitliche Risiken für Menschen.

Waschbären sind Allesfresser und haben sich eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit erarbeitet. Sie verzehren zu 40% pflanzliche und zu 60% tierische Nahrung. Ihr Speiseplan reicht von Früchten und Nüssen bis hin zu kleinen Tieren, was negative Auswirkungen auf lokale Tierbestände wie junge Singvögel und Amphibien haben kann. Ihre häufige Sichtbarkeit in Gärten und Parks führt zu einer verstärkten Interaktion mit Menschen, Haustieren und Nutztieren, was das Risiko von Zoonosen, Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können, erhöht.

Gesundheitsrisiken durch Waschbärkot

Ein besonders ernstes Problem stellt der Kot von Waschbären dar, der gesundheitliche Risiken birgt, da er verschiedene Parasiten enthält. Besonders alarmierend ist die hohe Prävalenz des Waschbärspulwurms (Baylisascaris procyonis), der in Deutschland eine erhebliche Bedrohung darstellt. Forschungen des Senckenberg-Institutes zeigen, dass dieser Parasit in der Waschbärpopulation gut gedeiht und der Klimawandel die Verbreitung von Parasiten im Waschbärkot begünstigt.

Der Waschbärspulwurm kann bis zu 95% der untersuchten Waschbären befallen und stellt somit eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. Nicht nur andere Tiere, wie Nagetiere und Vögel, können durch den Kot infiziert werden, auch Menschen können als zufällige Wirte fungieren und dabei gesundheitliche Schäden erleiden. Besonders gefährdet sind Kinder, die mit kontaminiertem Boden oder Kot in Berührung kommen können.

Klimawandel und die Zunahme von Krankheiten

Die klimatischen Bedingungen in Europa könnten sich als fatal für die Ausbreitung des Waschbärspulwurms erweisen. Optimal für die Ei-Entwicklung sind Temperaturen zwischen 10 und 30 Grad Celsius, was durch den Klimawandel begünstigt wird. Extremheiten, die erforderlich sind, um die Eier zu zerstören, wie Temperaturen unter -15 Grad oder über 60 Grad, sind hierzulande selten.

Das Forschungsteam des ZOWIAC-Projektes hat zudem 234 Waschbären aus Mitteldeutschland auf Parasiten getestet und dabei 23 Arten identifiziert, von denen fünf humanpathogen sind. Diese besorgniserregenden Erkenntnisse zeigen, dass nicht nur isolierte Krankheiten wie SARS-CoV-2, West-Nil-Virus oder Usutu-Virus im Fokus stehen sollten, sondern auch die Vielzahl von Parasiten, die durch Waschbären übertragen werden können.

Schutzmaßnahmen und Präventionsstrategien

Um die Risiken durch Waschbären zu minimieren, empfehlen Experten einige präventive Maßnahmen. Lebensmittelreste sollten nicht auf den Kompost geworfen werden, Mülltonnen müssen gesichert und Futter für Haustiere nicht über Nacht im Freien gelassen werden. Das gründliche Waschen von Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten kann ebenfalls dazu beitragen, die Gefahr einer Infektion zu verringern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die rasche Ausbreitung der Waschbären und ihrer Parasiten nicht ignoriert werden kann. Die Herausforderung besteht nicht nur darin, die bestehenden Populationen zu überwachen und zu kontrollieren, sondern auch ein Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken zu schaffen. Nur durch gezielte Überwachung und Managementstrategien lassen sich die Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier langfristig minimieren.

Für weitere Informationen: HNA berichtete, Aktuelles der Universität Frankfurt, Aktuelles der Universität Frankfurt zu Waschbären.

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Weitere Infos
aktuelles.uni-frankfurt.de

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