Gießen

Bilder als Schmerzmittel: Wie Fotos Kindern helfen, Schmerzen zu lindern

Eine aktuelle Studie der Forschungsgruppe um Prof. Christiane Hermann an der Universität Gießen beleuchtet, wie visuelle Eindrücke das Schmerzerleben von Kindern beeinflussen können. Die Ergebnisse dieser Forschung, veröffentlicht in der Fachzeitschrift PLOS ONE, zeigen, dass das Betrachten bestimmter Bilder während schmerzhafter Reize die Schmerzwahrnehmung signifikant beeinflusst. Die Untersuchung umfasst eine Gruppe von Kindern im Alter von 8 bis 13 Jahren, die während des Experiments leichte, jedoch längere Hitzereize auf dem Unterarm spürten.

Die Kinder sahen verschiedene Fotos, darunter das Gesicht ihrer Mutter mit neutralem Ausdruck, Gesichter fremder Frauen sowie angenehme und unangenehme Szenen. Während sie die visuellen Eindrücke nahmen, bewerteten die Kinder sowohl die Bilder als auch die Intensität der Schmerzen. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Bilder der neutralen Mütter, lächelnden Fremden oder angenehmen Szenen reduzierten die Schmerzintensität, während unangenehme Bilder die Schmerzreaktionen verstärkten. Diese Resultate wurden objektiv durch psyhophysiologische Werte wie Hautleitfähigkeit und die Aktivität der Stirnmuskulatur überprüft.

Emotionale Unterstützung durch Bilder

Die Forschung hat praktische Implikationen, die über das Labor hinausreichen. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Kinder bei schmerzhaften Ereignissen wie Impfungen emotional zu unterstützen. In vielen Fällen könnten diese Bilder als effektive Ablenkung dienen, insbesondere wenn Eltern nicht anwesend sind. Das Betrachten angenehmer Szenen oder vertrauter Gesichter könnte es den Kindern ermöglichen, Schmerzen besser zu bewältigen, wie auch evangelisch.de berichtet.

Die Ergebnisse der Studie eröffnen neue Perspektiven für die Anwendung solcher visueller Techniken in der Schmerztherapie. Insbesondere in Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder bei medizinischen Behandlungen könnte die Integration von positiven Bildern als eine Methode zur Schmerzlinderung dienen. Es ist bekannt, dass Kinder unter Schmerzen leiden, die häufigsten Arten sind Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Rückenschmerzen.

Schmerzbewältigung bei Kindern

Laut verschiedenen Studien berichten etwa jedes fünfte Kind mindestens einmal pro Woche über Schmerzen. Viele Kinder nutzen natürliche Schmerzbewältigungsstrategien wie Ablenkung oder Ruhepausen, während eine professionelle Behandlung in schweren Fällen erforderlich sein kann. Die Bedeutung von psychologischen und sozialen Faktoren in der Schmerztherapie wird zunehmend erkannt. Ein aufmerksamer Umgang mit Schmerzen, wie von der Schmerzgesellschaft empfohlen, ist entscheidend.

Die Forschung von Prof. Hermann und ihrem Team untermauert die Wichtigkeit, Schmerzen ernst zu nehmen, ohne Kinder zusätzlich zu belasten. Eltern sollten aktiv versuchen, ihre Kinder von Schmerzen abzulenken, indem sie ihnen Freude bereiten. Die Ergebnisse der Studie könnten außerdem einen wertvollen Beitrag dazu leisten, wie emotionale Unterstützung in therapeutischen Kontexten gestaltet werden kann.

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Gießen, Deutschland
Beste Referenz
uni-giessen.de
Weitere Infos
evangelisch.de

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