Die Gründungslandschaft in Mittelhessen hat sich in den letzten Jahren sichtbar verbessert. Dies belegen die Ergebnisse des Gründungsradars 2025, in dem alle drei mittelhessischen Hochschulen – die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Philipps-Universität Marburg und die Technische Hochschule Mittelhessen – in der Kategorie „Große Hochschulen“ Fortschritte gemacht haben. Die Justus-Liebig-Universität Gießen berichtet von der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Gründungsförderung in dieser Region und hebt die Wirksamkeit des Verbunds StartMiUp hervor.
Der Gründungsradar 2025, der seit 2012 vom Stifterverband in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt wird, führt eine umfassende Untersuchung zur Gründungsförderung an Hochschulen durch. Dabei liegt der Fokus auf der Anzahl der Gründungen sowie der systemischen Einbettung der Gründungsförderung in Forschung und Lehre, ergänzt durch externe Unterstützungsangebote. Der Gründungsradar ist ein wichtiges Instrument zur Weiterentwicklung dieser Initiativen.
StartMiUp und nachhaltige Innovationen
Ein bedeutsames Projekt, das aus dieser positiven Entwicklung hervorgeht, ist die geplante Gründung der StartMiUp Factory Sustainable Life. Diese Initiative soll in Kooperation mit regionalen Wirtschaftspartnern entstehen und hat das Ziel, nachhaltige Innovationen sowie Cross-Technology-Innovationen zu fördern. Die StartMiUp Factory wird Teil des bestehenden EXIST-Leuchtturmwettbewerbs „Startup Factories“ sein, der mit bis zu zehn Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.
Darüber hinaus ist ein Ausbau des StartMiUp Funnels geplant, der Gründer von der Ideenfindung bis zur Marktreife begleiten wird. Ein spezielles EFRE-Projekt mit dem Titel „Innovation Funnel Mittelhessen“ wird diesen Prozess für Unternehmen öffnen und die Vernetzung in der Region fördern. Der Stifterverband hebt hervor, dass solche Initiativen nicht nur die Gründungskultur stärken, sondern auch das Innovationspotenzial in der Region erheblich steigern.
Gestiegene Gründungszahlen und nachhaltige Strukturen
Die Zahlen des Gründungsradars zeigen deutlich, dass in Deutschland im Jahr 2023 insgesamt 2.927 betreute Gründungen an Hochschulen registriert wurden. Dies stellt einen Anstieg im Vergleich zu 2021 dar. Besonders hervorzuheben ist, dass die gründungstechnologischen Innovationen, die durch Wissens- und Technologietransfer angestoßen wurden, mittlerweile mehr als ein Drittel dieser Gründungen ausmachen, einschließlich 290 patentrechtlich basierter Gründungen.
Das Ziel des Gründungsradars für 2025 ist es, temporäre Förderstrukturen in dauerhafte und tragfähige Rahmenbedingungen umzuwandeln, um die langfristige Erfolgschancen der Gründungsförderung an Hochschulen zu sichern. Der Gründungsradar untersucht die Entwicklung der Hochschulen hinsichtlich Gründungssensibilisierung, -qualifizierung, -unterstützung und institutioneller Verankerung.
Insgesamt belegen die Entwicklungen in Mittelhessen und die Ergebnisse des Gründungsradars, dass die Gründungsförderung an Hochschulen nicht länger ein Nischenthema ist. Vielmehr hat sich das Thema institutionell fest verankert und zeigt durch professionell gestaltete Unterstützungsmaßnahmen eine positive Dynamik, von der sowohl Studierende als auch die regionalen Marktteilnehmer profitieren.
