
Ein 53-jähriger Mann zwang in der vergangenen Nacht einen ICE zu einer Schnellbremsung, als er gegen 23:30 Uhr im Rhein-Neckar-Kreis in den Gleisbereich sprang. Laut der Bundespolizei handelte es sich um den ICE 273, der in Richtung Basel unterwegs war. Der Zugführer bemerkte die Gefahr rechtzeitig und leitete umgehend die Schnellbremsung ein. Der Mann konnte jedoch im letzten Moment zur Seite springen, sodass ein Zusammenstoß glücklicherweise vermieden wurde.
Nach dem Vorfall begann die Bundespolizei mit einer Fahndung im nahen Bereich und konnte den 53-Jährigen schließlich stellen. Er wurde vorläufig festgenommen und nach den polizeilichen Maßnahmen in eine Spezialklinik gebracht. Der Mann sieht sich nun einem Verfahren wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegenüber. Bei diesem Vorfall wurde glücklicherweise niemand verletzt.
Warnung der Bundespolizei
Die Bundespolizei weist erneut eindringlich darauf hin, sich nicht unbefugt in den Gleisbereich zu begeben. Züge bewegen sich oft mit hoher Geschwindigkeit und nähern sich nahezu lautlos. Selbst in Gefahrenlagen können sie aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit nicht sofort anhalten und der Bremsweg kann bis zu einem Kilometer betragen. Schwere oder sogar tödliche Unfälle sind daher keine Seltenheit. Weitere Informationen zum korrekten Verhalten auf Bahnanlagen sind auf der Webseite der Bundespolizei verfügbar.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am selben Abend im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, wo ein 30-jähriger Mann ebenfalls in die Gleise sprang und dadurch eine Vollbremsung eines einfahrenden ICE provozierte. Der Lokführer leitete sofort eine Schnellbremsung ein, wobei niemand verletzt wurde. Der Mann, der offensichtlich nur abkürzen wollte, wurde von der Bundespolizei belehrt und seine Personalien wurden festgehalten. Gegen ihn wurde ebenfalls ein Strafverfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet, wie HNA berichtete.
Das Geschehen in Ketsch und der Vorfall in Kassel verdeutlichen die ernstzunehmenden Gefahren durch unbefugtes Betreten von Gleisanlagen und die wichtige Rolle der Lokführer, die in kritischen Momenten schnell reagieren müssen.