
Das Tierheim in Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis ist in großer Gefahr. Seit drei Wochen bedroht ein unbekannter Mann die Sicherheit der Einrichtung, indem er große Mengen an Schlachtabfällen über den Zaun wirft. Dieser alarmierende Vorfall hat das Tierheim dazu veranlasst, einen Hilferuf auf Facebook zu veröffentlichen, in dem es die Bevölkerung um Mithilfe bittet. Die Schlachtabfälle gefährden nicht nur die Gesundheit der Tiere, sondern bringen auch die Mitarbeiter in Gefahr, da sie mit Krankheiten und aggressivem Verhalten der Hunde konfrontiert werden.
Corina Wink, die Leiterin des Tierheims, warnt vor den gravierenden Folgen, die durch die unhygienischen Bedingungen entstehen. Mehrere Hunde sind bereits erkrankt und müssen in Zwingern bleiben, was zu Futteraggressionen führen kann. Die Hunde sind in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Der Täter, der von Zeugen als mittleren Alters und etwa 1,90 Meter groß beschrieben wird, spricht ausschließlich Spanisch und zeigt keine Einsicht, obwohl er bereits angesprochen wurde. Das Tierheim plant, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, da die Taten einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellen.
Bedrohung durch Bauarbeiten
Zusätzlich zu diesen gravierenden Vorfällen sieht sich das Tierheim Gelnhausen einem weiteren Problem gegenüber: Der Ausbau der Bahnstrecke Hanau-Fulda bringt die Schließung der Einrichtung in Gefahr. Die Deutsche Bahn benötigt Bereiche des Tierheims für ihre Bauarbeiten, darunter eine Fläche für eine Flutmulde, die als Hochwasser-Ausgleichfläche für die Kinzig dienen soll. Dies könnte einen Verlust von 31.000 Quadratmetern kostbarer Fläche bedeuten, die den Tieren zur Verfügung steht. Die Tierheimleitung äußert erhebliche Bedenken, dass diese Reduzierung der Flächen den Betrieb der Einrichtung gefährden könnte.
Inzwischen hat das Tierheim eine Online-Petition ins Leben gerufen, die innerhalb von drei Tagen 15.000 Unterschriften gesammelt hat. Die unzureichende Kommunikation zwischen der Stadt und dem Tierheim wird als zentrales Problem identifiziert. Bürgermeister Christian Litzinger räumt ein, dass sowohl die Stadt als auch das Tierheim in der Verantwortung stehen, eine Lösung zu finden. Die Stadt prüft bereits mögliche Änderungen im Planverfahren.
Rechtliche Maßnahmen und Tierschutz
Die wiederholten Vorfälle und die drohende Schließung werfen Fragen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen auf. Gemäß dem Tierschutzgesetz unterliegt die Aufsicht über Einrichtungen, in denen Tiere gehalten werden, strengen Regeln. Diese umfassen regelmäßige Kontrollen zur Sicherstellung des Wohlbefindens der Tiere und der Einhaltung von Sicherheitsstandards. Betreiber von Schlachteinrichtungen müssen zudem einen Verantwortlichen benennen, um die Überwachung zu gewährleisten. Dies könnte auch für das Tierheim von Bedeutung sein, da die Vorfälle am Zaun und die drohende Schließung nicht nur die Tiere, sondern auch die sozialen Tiere und die gesamte Gemeinschaft betreffen.
Die Situation im Tierheim Gelnhausen ist angespannt. Während die Bevölkerung um Unterstützung gebeten wird, hoffen die Verantwortlichen auf schnellstmögliche einen einvernehmlichen Lösung für die Erklärung und den Schutz der tierischen Bewohner. Wer Informationen über den mutmaßlichen Täter hat, wird gebeten, sich direkt mit dem Tierheim in Verbindung zu setzen.
Für Hinweise steht die folgende Kontaktinformation zur Verfügung: Telefon 06051 / 2550 oder 0170 / 717 1309, E-Mail: webmaster@tierheim-gelnhausen.de.
Mehr zu dieser Thematik können Sie nachlesen auf op-online.de sowie auf hessenschau.de.