
Diepholz – Am Silvesterabend mussten die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Diepholz gleich zehn Einsätze aufgrund von Raketen, Böllern oder Feuerwerk abarbeiten. Besonders dramatisch wäre es fast in einem Secondhandladen namens „from me to you“ an der Langen Straße geworden, als eine Gardine aus Kunstfaser durch Glut von Feuerwerkskörpern beschädigt wurde. Diese war durch einen kleinen Spalt einer umfunktionierten Tür ins Ladeninnere gelangt.
„Eine Angestellte des Ladens hat den Schaden am Neujahrstag bei einem Spaziergang entdeckt“, berichtet Stefanie Tröbs, die Mutter der Geschäftsinhaberin Ronja Kütemann. „Die Gardine ist zum Glück nur teilweise weg geschmort“, sagt sie weiter. Dennoch herrschte große Erleichterung, dass kein größerer Schaden entstanden ist. „Der ganze Laden wäre mit ziemlicher Sicherheit komplett abgebrannt“, stellt Tröbs fest, hätte die Kunstfaser der Gardine Feuer gefangen.
Brandursache und Reaktionen
Direkt vor der Fassade des Ladens lag ein Haufen abgebrannter Feuerwerkskörper. Tröbs vermutet, dass Glut durch den Funkenflug der Raketen und Böller ins Innere des Ladens gelangte. Starke Winde am Silvesterabend und am Neujahrstag dürften dazu beigetragen haben, dass sich die Glut durch den minimalen Spalt zwischen Tür und Boden ins Innere bewegte. „Wir hatten die weiße Gardine dort auf dem Boden ausgelegt – als eine Art Weihnachtsdekoration“, erklärt Tröbs, die zudem auf die unvernünftige Handhabung von Feuerwerkskörpern hinweist.
„Mit absolutem Unverständnis und zutiefst entsetzt“ reagiere man auf den Vorfall, so Tröbs weiter. Sie und die Geschäftsinhaberin Kütemann fragen sich, wer auf die Idee kommt, direkt an einer Gebäudewand Feuerwerk zu zünden. „Neben dem Laden ist doch seit einer gewissen Zeit eine riesige freie Fläche“, merkt Tröbs an, und kritisiert das verantwortungslose Verhalten der Feuerwerk-Nutzer.
Stefanie Tröbs informierte sofort die Polizei und plant, Anzeige gegen Unbekannt zu stellen. Auch Kontakt zur Versicherung wurde bereits aufgenommen. „Der Schaden ist zum Glück – auf den ersten Blick – gering“, erläutert Tröbs, „aber wir müssen noch schauen, ob wir vielleicht noch etwas übersehen haben.“ Trotz des Schrecks konnte der Secondhand-Laden „from me to you“ am Neujahrstag wie gewohnt öffnen. „Es war Glück im Unglück“, resümiert Tröbs.