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Apotheken in Gefahr: Rekordsterben bedroht Arzneimittelversorgung!

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht vor einer ernsthaften Herausforderung. Am Jahresende 2024 waren nur noch 17.041 Apotheken aktiv, ein Rückgang von 530 im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht einem dramatischen Rückgang von 3 Prozent und ist der niedrigste Stand seit 1978, wie Sächsische.de berichtet.

Der Rückgang ist nicht neu: Bereits in den letzten Jahren schlossen viele Apotheken ihre Türen. Im Jahr 2022 waren es 393, 2023 bereits 497. Die Zahlen für 2024 zeigen einen weiteren Abwärtstrend, da bis September 384 Apotheken schließen mussten. Der Gesamtbestand betrug damals 17.187 und hat sich somit bis Ende 2024 weiter verschlechtert.

Wachsende Probleme im Apothekenmarkt

Die Gründe für das Apothekensterben sind vielfältig. Hauptfaktoren sind der anhaltende Kostendruck, Probleme bei der Nachfolgesuche und unzureichende Verdienstmöglichkeiten. Tagesschau.de führt zudem Lieferengpässe und steigende Personal- sowie Sachkosten auf. Vor allem zwingt der Fachkräftemangel viele Apotheker in die Industrie oder in Krankenhausapotheken, wo die Arbeitsbedingungen oftmals attraktiver sind.

Die Abwanderung qualifizierter Fachkräfte führt zu einem Rückgang der Apotheken, die im Jahr 2010 noch 21.441 betrugen. Aktuell versorgen in Deutschland 20 Apotheken etwa 100.000 Einwohner, im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 32 Apotheken.

Politische Reaktion und Zukunftsperspektiven

Die Kluft zwischen Bedarf und Angebot sorgt für zunehmende Besorgnis. Die ABDA, die Standesvertretung der Apotheker, fordert politische Maßnahmen zur Bekämpfung des Rückgangs. Präsidentin Gabriele Regina Overwiening äußerte Bedenken hinsichtlich der geplanten Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Dieser plant unter anderem, die Gründung neuer Apotheken zu erleichtern.

Momentan dürfen sich nur approbierte Apotheker mit maximal drei Filialen in räumlicher Nähe niederlassen. Lauterbach beabsichtigt, dass pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) die Apotheker ersetzen können. Ein kritischer Punkt, der die Zukunft des Apothekerberufs und damit die Arzneimittelversorgung in Deutschland in Frage stellt.

Die Apothekenlandschaft sieht sich also nicht nur einer Fallhöhe gegenüber, sondern auch einer grundlegenden Neuausrichtung. In der Vergangenheit konnte die Branche mit nur 62 Neueröffnungen im Jahr 2023 im Vergleich zu 559 Schließungen ihre Stabilität nicht wahren. Auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 gab es nur 36 Neueröffnungen, was den Trend verstärkt.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Apothekensterben in Deutschland eine kritische Frage der Gesundheitsversorgung aufwirft. Politische Entscheidungen und strukturelle Änderungen sind dringend erforderlich, um die wertvollen Versorgungsstrukturen zu erhalten.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um dem drohenden Apothekensterben entgegenzuwirken.

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Weitere Infos
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