
Am 29. März 2025 sorgte ein Vorfall um den Journalisten Jeffrey Goldberg für großes Aufsehen, als er unbeabsichtigt Zugang zu sensiblen militärischen Informationen erlangte. Über die Plattform X nahm Ruhr24 Bericht, dass Goldberg, Chefredakteur von The Atlantic, in eine geheime Chatgruppe mit hochrangigen US-Politikern aufgenommen wurde. Der Vorfall wurde humorvoll von Ricarda Lang, Mitglied der Grünen, kommentiert, wo sie eine Szene aus „Der Herr der Ringe“ als Metapher verwendete.
In dieser Szene drängen die Charaktere Frodo ihre Unterstützung auf, während sich ein unerwünschter Gast, Saruman, einmischt. Lang zog eine Parallele zu den geheimen Plänen der USA für Militärschläge im Jemen, in die Goldberg ebenfalls eindrang. Sie machte sich einen Spaß daraus, als ob auch die US-Politiker einige „ungebetene Gäste“ in ihrer Runde hätten.
Der geheime Chat
Goldberg war am 11. März in die Chatgruppe aufgenommen worden, die über die verschlüsselte Messaging-App Signal interagierte. Der Chat, der mit dem Titel „Houthi PC small group“ versehen war, zählte unter den 18 Mitgliedern prominente Persönlichkeiten wie Vizepräsident JD Vance, Nationaler Sicherheitsberater Michael Waltz sowie Verteidigungsminister Pete Hegseth. Innerhalb dieser Gruppe wurden Pläne zur Bombardierung der von Iran unterstützten Houthi-Rebellen im Jemen besprochen, was Goldberg als massive Sicherheitsverletzung bezeichnete, wie NPR festhielt.
Goldberg erläuterte, dass er zu operativen Militärinformationen Zugang hatte und die genauen Uhrzeiten der diskutierten Angriffe notierte, die letztlich auch stattfanden. Der Vorfall führte dazu, dass US-Präsident Donald Trump den Journalisten diskreditierte und ihn als „Widerling“ bezeichnete, während die Pressesekretärin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, angab, dass keine klassifizierten Informationen im Chat behandelt wurden.
Reaktionen und Konsequenzen
Die Reaktionen auf den Vorfall waren gemischt. Während Langs Kommentar auf X amüsante und kritische Rückmeldungen erhielt, sorgte der Vorfall auch international für Alarm. In Deutschland schlug Gesundheitsminister Karl Lauterbach Alarm und stellte die Sicherheit der US-Nationalpolitik infrage. Demokratische Politiker in den USA äußerten sich ebenfalls empört. House Minority Leader Hakeem Jeffries sprach von einer „völlig empörenden“ Sicherheitsverletzung und forderte eine umfassende Untersuchung.
Die Spannungen rund um den Vorfall wurden durch die Tatsache verstärkt, dass der National Security Council nun prüft, wie Goldberg versehentlich in den Chat gelangte. Kritiker, wie der ehemalige nationale Sicherheitsberater John Bolton, äußerten sich schockiert über die Nutzung von Signal für derartige Diskussionen. Mietek Boduszyński, ein ehemaliger US-Diplomat, bezeichnete die Situation als außergewöhnlich und unverständlich.
Zusammengefasst offenbart dieser Vorfall nicht nur die Risiken, die mit der Kommunikation über digitale Plattformen verbunden sind, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheit und den Protokollen innerhalb der US-Politik auf. Langs humorvolle Anspielung auf „Der Herr der Ringe“ bietet eine unerwartete, aber treffende Reflexion über die Schwierigkeiten und Missgeschicke, die bei der Behandlung solcher kritischen Themen auftreten können.