Am 2. April 2025 hätte der beliebte deutsche Fernsehmoderator Hans Rosenthal seinen 100. Geburtstag gefeiert. Anlässlich dieses besonderen Anlasses plant das ZDF eine umfassende Würdigung seiner Person. Der Film «Rosenthal», der ab dem 22. März 2025 online zur Verfügung stehen wird und am 7. April im ZDF ausgestrahlt wird, beleuchtet Rosenthals bewegtes Leben als Entertainer und Mensch. Florian Lukas wird die zentrale Rolle übernehmen und das Publikum an Rosenthals Vermächtnis teilhaben lassen.
Hans Rosenthal wurde 1925 geboren und starb 1987. Bekannt wurde er durch die Spielshow «Dalli Dalli», die ab Mai 1971 im ZDF ausgestrahlt wurde. In dieser Show forderte er Prominente in Geschicklichkeitsspielen heraus und begeisterte seine Zuschauer mit seiner fröhlichen Art. Ein Markenzeichen seiner Präsentation war der Luftsprung, den er machte, wenn Kandidaten besonders gute Leistungen erbrachten, was oft von dem Ausruf „Das war spitze!“ begleitet wurde. Dennoch blieb ein wesentlicher Aspekt seiner Identität, seine jüdische Herkunft sowie die traumatische Erfahrung des Holocaust, lange Zeit im Hintergrund, während er im Fernsehen unterhielt.
Ein bewegtes Leben im Schatten der Geschichte
Rosenthal überlebte den Holocaust, indem er sich während des Zweiten Weltkriegs in einer Berliner Gartenlaube versteckte und dabei von zwei mutigen Frauen unterstützt wurde, die ihr eigenes Leben riskierten. Tragisch ist, dass sein Bruder von den Nazis ermordet wurde. Die dunkle Vorgeschichte von Rosenthal war einem Millionenpublikum, das «Dalli Dalli» verfolgte, größtenteils unbekannt. Der ZDF-Film thematisiert entscheidende Ereignisse seines Lebens, darunter den 9. November 1978, den 40. Jahrestag der Pogromnacht, an dem eine Sonderausgabe von «Dalli Dalli» ausgestrahlt wurde. Es wird gezeigt, dass Rosenthal aufgrund der historischen Tragweite des Datums versuchte, den Termin der Sendung zu verlegen.
In den späten 1970er-Jahren begann Rosenthal, sich intensiver mit seiner jüdischen Identität auseinanderzusetzen. Dies führte zur Veröffentlichung seiner Autobiografie «Zwei Leben in Deutschland» im Jahr 1980. In diesem Werk und darüber hinaus engagierte er sich social für bedürftige Familien am Ende jeder «Dalli Dalli»-Sendung. Sein soziales Engagement wird auch durch die Hans-Rosenthal-Stiftung weitergeführt, die weiterhin bedürftige Menschen unterstützt. Die Geschichte von Hans Rosenthal ist nicht nur die eines erfolgreichen Entertainers, sondern auch eines leidenschaftlichen Fürsprechers gegen Antisemitismus in Deutschland.
Das Erbe der Rosenthals
Birgit Hofmann und Gert Rosenthal, die Kinder des Moderators, äußerten sich ebenfalls zum ZDF-Film. Birgit erzählte, dass sie anfangs nicht viel für die Show «Dalli Dalli» übrig hatte, stolz auf die Leistungen ihres Vaters war, jedoch keine große Bedeutung darin sah. Gert hingegen fand die Sendung unterhaltsam und berichtete, dass sein Vater befürchtete, schnell in Vergessenheit zu geraten, da Quizsendungen oft nicht wiederholt wurden. Beide Kinder betonten, dass sie Einfluss auf die Darstellung ihres Vaters im Film genommen haben und lobten die schauspielerische Leistung von Florian Lukas.
Besonderes Augenmerk legten sie auf die schwierigen Momente in Rosenthals Leben. Birgit Hofmann zeigte sich bewegt von der Darstellung der Zeit, in der ihr Vater sich verstecken musste. Gert Rosenthal sprach über die erniedrigende Musterungsszene, die seinen Vater während des Krieges betroffen hatte. Beide Kinder sind sich einig, dass ihr Vater in der heutigen Zeit kämpferisch wäre und stolz auf ihre persönlichen Lebenswege gewesen wäre. Sie fragmentarisch auf das Interesse des Vaters an den Menschen in der DDR und seine Ablehnung der damaligen Staatsführung hin.
Mit dem bevorstehenden 100. Geburtstag von Hans Rosenthal und dem neuen Film im ZDF wird sein Erbe sowohl in der Unterhaltung als auch im sozialen Engagement lebendig gehalten. Der Zuschauer erhält nicht nur einen Einblick in eine beispiellose Karriere im deutschen Fernsehen, sondern auch in das bewegte Leben eines Mannes, der vieles überwunden hat, um eine Stimme in der Gesellschaft zu sein.
