Bad NauheimHessen

Mit 95 Jahren: Gerda Hammel kämpft für den Einzelhandel in Bad Nauheim!

Gerda Hammel ist mit 95 Jahren möglicherweise die älteste Einzelhändlerin in Hessen und führt den Laden „Strumpfkästchen“ in Bad Nauheim. Seit über fünf Jahrzehnten betreibt sie ihr Geschäft und ist ein fester Bestandteil der lokalen Handelslandschaft. Trotz ihrer körperlichen Einschränkungen, die sie aufgrund des Gebrauchs eines Rollators und der Unterstützung durch Krücken hat, ist sie sechs Tage in der Woche im Laden aktiv. Jochen Ruths, Vorsitzender des Handelsverbands Hessen, bestätigt, dass es in der Branche niemanden mit so vielen Jahren Erfahrung gibt, der noch so aktiv ist.

Ursprünglich in Rudolstadt, Thüringen, geboren, musste Herr Hammel 1951 fliehen. Ihre Karriere im Einzelhandel begann sie ohne Vorkenntnisse in der Strumpfbranche, nachdem sie zuvor in einem Schreibbüro gearbeitet hatte. Nach der Übernahme des Ladens kontaktierte sie alle relevanten Lieferanten, um sich beraten zu lassen. Einige Vertreter besuchen sie bis heute persönlich und unterstützen sie mit Ratschlägen zur Sortimentserweiterung.

Vielfältiges Sortiment und Herausforderungen

Im „Strumpfkästchen“ verkauft Gerda Hammel eine vielfältige Warenpalette, die unter anderem Socken, Kniestrümpfe, Lederhandschuhe, halterlose Strümpfe, Strumpfhosen, Stützstrümpfe, Mützen und Schals umfasst. Die Produkte sind aus verschiedenen Materialien wie Nylon, Baumwolle und Kaschmir gefertigt. Ein besonderes Augenmerk legt sie auf die Qualität ihrer Waren, von Angeboten namhafter Hersteller wie Wolford, Burberry, Falke und Elbeo.

Die Konkurrenz durch den Online-Handel macht auch vor dem „Strumpfkästchen“ nicht Halt. Gerda Hammel bemerkt einen Rückgang der Umsätze, da viele ihrer Kunden mittlerweile online einkaufen. Während sie keinen eigenen Onlineshop betreibt, hat sie sich jedoch digital gut aufgestellt: Sie ist mit ihrem Smartphone online erreichbar und kommuniziert per E-Mail mit Kunden und Lieferanten. Dies ist besonders wichtig, da der Online-Handel verschiedene Vorteile wie Bequemlichkeit und eine größere Produktauswahl bietet, während gleichzeitig der lokale Einzelhandel unter Druck gerät.

Zusätzlich wird die Notwendigkeit für stationäre Händler, sich anzupassen, immer deutlicher. Innovative Konzepte wie Click-and-Collect gewinnen an Bedeutung und helfen, die Brücke zwischen online und offline zu schlagen. Für kleine und mittelständische Unternehmen ist es entscheidend, sich durch persönlichen Kundenservice und Nachhaltigkeit zu differenzieren, um im Wettbewerb mit großen Online-Anbietern bestehen zu können.

Der zentrale Platz im Leben

Für Gerda Hammel ist ihr Laden weit mehr als nur ein Geschäft. Er ist ein zentraler Teil ihres Lebens. Die Arbeit hält sie aktiv und rege, und sie denkt nicht daran, aufzuhören. „Ich würde ohne die Arbeit nicht lange leben wollen“, äußert sie sich und betont damit die Wichtigkeit des „Strumpfkästchens“ für ihr persönliches Wohlbefinden. Auch das Schaufenster wird regelmäßig umdekoriert, um Passanten anzulocken und das Interesse an ihrem Sortiment zu steigern.

In einer Zeit, in der die digitale Revolution den Einzelhandel transformiert, bleibt Gerda Hammel ein inspirierendes Beispiel für Beständigkeit und Hingabe. Ihre Leidenschaft für die Arbeit und das kontinuierliche Bestreben, ihren Kunden den besten Service zu bieten, machen sie zu einer herausragenden Figur im Einzelhandel von Bad Nauheim und darüber hinaus.

Für weitere Informationen über Gerda Hammel und ihr Geschäft lesen Sie mehr bei FAZ und Bad Nauheim.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bad Nauheim, Deutschland
Beste Referenz
faz.net
Weitere Infos
bad-nauheim.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert