
Der 24-jährige Skispringer Philipp Raimund hat entschieden, an den anstehenden Skifliegen in Planica nicht teilzunehmen. Sein Grund: eine ausgeprägte Höhenangst, die ihn bei der Durchführung seines Sports stark einschränkt. In sozialen Medien machte Raimund sein Dilemma öffentlich und erläuterte sein Verhältnis zur Höhenangst. Obwohl er Coaching-Strategien zur Kontrolle einsetzt, kann er bei Sprüngen gelegentlich die Kontrolle verlieren, was ihn verunsichert.
Raimund, der bei der letzten Weltmeisterschaft in Oberstdorf den sechsten Platz belegte, plant, die ersten drei Tage des Events in Planica als Zuschauer zu verbringen. Sein Ziel ist es, ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen und daraus zu lernen. Er möchte kein Risiko eingehen und hat sich bewusst dafür entschieden, auf die Qualifikation und den Teamwettkampf zu verzichten. „95 Prozent“ seiner Sprünge seien nicht von seiner Höhenangst beeinflusst, dennoch kann es während kritischer Momente vorkommen, dass er für etwa 1,5 Sekunden die Kontrolle verliert, was ihm ein sicheres Springen verwehrt. Dies bedeutet, dass er bei der Durchführung von Sprüngen nicht reagieren kann, was in seinen Augen ein erhebliches Risiko darstellt.
Die Herausforderung der Höhenangst
Angst ist ein weit verbreitetes Phänomen, nicht nur im Alltag, sondern auch unter Sportlern. Viele Athleten erleben in Wettkampfsituationen Angst, die sich sowohl kognitiv als auch somatisch äußern kann. Damit zusammenhängende Symptome sind etwa erhöhter Puls oder Konzentrationsverlust – Faktoren, die entscheidend für den sportlichen Erfolg sein können. Raimund ist sich dieser Herausforderungen bewusst und wählt einen behutsamen Ansatz, um mit seiner Höhenangst umzugehen.
Ein Beispiel für einen Athleten, der ähnlich mit Höhenangst kämpfte, ist der norwegische Skispringer Daniel Andre Tande, der während der Vierschanzentournee für Aufsehen sorgte. Es zeigt sich, dass Höhenangst, sofern sie nicht kontrolliert wird, eine ernsthafte Hürde im Hochleistungssport darstellen kann. Sportpsychologen empfehlen verschiedene Strategien zur Bewältigung von Angst, wie positive Selbstgespräche oder Atemtechniken, um Sportlern wie Raimund zu helfen.
Für den Fall, dass sich Raimund dennoch bereit fühlt, hat er die Möglichkeit, am Sonntag beim Weltcup-Finale zu fliegen. Diese Entscheidung wird er jedoch von seinem Empfinden abhängig machen. Die Unsicherheit über die eigene Leistungsfähigkeit in einer solchen Höhe ist ein ständiger Begleiter. Dennoch lässt sich für ihn ein Lichtblick erkennen: Sein bewusster Umgang mit der Höhenangst könnte langfristig helfen, seine Fähigkeiten auf dem Sprungbrett zu verbessern.
Die Diskussion um Höhenangst im Sport bleibt relevant, da sie zahlreiche Athleten betrifft. Dennoch ist es wichtig, die individuelle Herangehensweise an dieses Thema zu würdigen und Athleten wie Raimund die nötige Unterstützung und Zeit zu geben, um sich ihrer Herausforderungen zu stellen.