
Am 31.03.2025 berichtet die Universität Duisburg-Essen über einen bedeutenden Fortschritt in der Flugtechnik. Das Projekt EvoS-BraWa, das 2022 ins Leben gerufen wurde, hat innovative Schwimmkörper für Notschwimmsysteme von Hubschraubern entwickelt, die der aktuellen EASA-Regularien (Europäische Agentur für Flugsicherheit) entsprechen müssen. Ziel des Projekts ist die Rüstung von Hubschraubern gegen Brände im Triebwerk sowie die Unterstützung bei Notwasserungen.
Die Notwendigkeit dieser Erfindung wurde durch die Verschärfung der EASA-Vorschriften für die Flugsicherheit motiviert. Aktuell müssen Hubschrauber nachweisen, dass sie in unregelmäßigen Wellen bei Seegangstärke 6 stabil sind, während zuvor die Anforderungen lediglich eine Stabilität in regelmäßigen Wellen verlangten. Um diese neuen Herausforderungen zu meistern, hat das Forschungsteam der UDE eng mit Airbus Helicopters zusammengearbeitet.
Technische Details und Sicherheitsstandards
Die im Rahmen des Projekts entwickelten Schwimmkörper weisen eine Kenterwahrscheinlichkeit von unter 1% auf. Damit übertreffen sie die EASA-Vorgaben, die bei intakten Schwimmkörpern eine maximale Kenterwahrscheinlichkeit von 3% und bei beschädigten Schwimmkörpern 30% festlegen. An dem Projekt sind sowohl das Institut für Nachhaltige und Autonome Maritime Systeme (INAM) der UDE als auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) beteiligt, wobei die Entwicklung und Validierung von Simulationsverfahren zur Berechnung von Stoßlasten und Bewegungsverhalten von Hubschraubern in Wellen im Mittelpunkt stehen.
Außerdem wird die Patentvermarktungsgesellschaft PROvendis in die Vermarktung der Erfindungsrechte an Airbus Helicopters eingebunden, die bereits beabsichtigen, die Technologie weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen. Diese Kooperation zeigt nicht nur den Innovationsgeist der UDE, sondern auch die Notwendigkeit, den Sicherheitsstandards in der Luftfahrt gerecht zu werden.
Risikomanagement in Hubschraubereinsätzen
Die Herausforderungen in der Hubschraubertechnik sind groß. Laut einer Veröffentlichung der DGUV erfordern Einsätze mit Hubschraubern aufgrund der komplizierten Technik und hohen mechanischen Antriebsleistung besonders sorgfältige Maßnahmen zur Risikominimierung. Professionelles Leiten und Handeln aller beteiligten Kräfte sind essentiell für die Sicherheit der Einsätze.
Im Kontext dieser Entwicklungen ist es notwendig, dass Unternehmer von Luftfahrtunternehmen präventive Maßnahmen zur Wahrung des Arbeitsschutzes und zur Vermeidung von Arbeitsunfällen ergreifen. Eine gründliche Gefährdungsbeurteilung muss durchgeführt werden, um alle Möglichkeiten zur Risikominimierung auszuschöpfen. Geeignete Arbeitsmittel und entsprechend geschultes Personal müssen zudem gezielt ausgewählt werden, um die Sicherheit bei Hubschraubereinsätzen zu gewährleisten.