Mailand – Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat US-Milliardär Elon Musk gegen Kritik aus anderen europäischen Hauptstädten in Schutz genommen. In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera bezeichnete Meloni den Berater des baldigen US-Präsidenten Donald Trump als „genialen Mann“. Sie erklärte, Musk sei eine „große Persönlichkeit unserer Zeit, ein außergewöhnlicher Innovator, der immer die Zukunft im Blick hat.“
Die Vorsitzende der rechten Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) sprach zudem über ihr persönliches Verhältnis zu Tesla-Gründer Musk. „Wir sind definitiv zwei Menschen, die eine sehr gute Beziehung haben“, sagte Meloni. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass es in der Politik auch Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen gebe, doch dies hindere sie nicht daran, sich auszutauschen.
Wie Musk in Europa wahrgenommen wird
In der jüngeren Vergangenheit hat Musk versucht, auf die europäische Politik Einfluss zu nehmen. Er kritisierte unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als „Tyrannen“ und bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz als „Trottel“. Dies führte zu Forderungen, seinen Einfluss zu begrenzen. Auch Italiens Präsident Sergio Mattarella wehrte sich gegen Ratschläge von außerhalb, während Meloni Musk jedoch verteidigte. Es wird spekuliert, dass Musk im vergangenen Jahr eine Laudatio auf die Ministerpräsidentin hielt, als sie in den USA ausgezeichnet wurde.
Meloni äußerte in einem Interview mit dem am Freitag erschienenen italienischen Wochenmagazin Sette: „Manche haben Musk bis gestern als Genie gepriesen und stellen ihn heute als Monster dar, nur weil er das ‚falsche‘ Lager gewählt hat.“ Diese Wechselhaftigkeit in der Wahrnehmung Musk zeigt sich auch in der Beziehung zur EU. Meloni betonte, dass sie mit der EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ein „institutionelles Verhältnis“ pflegt und die Zusammenarbeit von gegenseitigem Respekt geprägt sei. Sie lobte die Rolle, die Italien innerhalb der EU einnimmt, und die Fähigkeit von von der Leyen, dem Druck von links zu widerstehen.
