
Joe Biden, geboren am 20. November 1942 in Scranton, Pennsylvania, ist ein prominenter US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Mit über 50 Jahren politischer Erfahrung gehört er zum Establishment der Demokraten und wandelte sich im Laufe seiner Karriere von einem Unabhängigen zu einem einflussreichen Staatsmann. Seine politische Reise begann in den späten 1960er Jahren.
Im Jahr 1972, im Alter von 29 Jahren, trat Biden zur Wahl für den US-Senat an und besiegte den republikanischen Amtsinhaber Cale Boggs. Dieser Erfolg wurde jedoch von einem tragischen Autounfall überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und die gemeinsame Tochter Naomi ums Leben kamen. Seine beiden Söhne Beau und Hunter überlebten den Unfall, was die Grundlage für Bidens persönliche und politische Antriebskraft bildete. Sein Schwur, das Amt des Senators anzunehmen, fand am Krankenbett seines Sohnes Beau statt.
Senator und Vizepräsident
Biden war von 1973 bis 2009 36 Jahre lang Senator für Delaware. In dieser Zeit pendelte er täglich mit dem Zug nach Washington, D.C. Er engagierte sich intensiv in der Gesetzgebung, einschließlich seiner Rolle beim umstrittenen Violent Crime Control and Law Enforcement Act von 1994. Zudem sprach er sich in den 1990er Jahren für die NATO-Interventionen auf dem Balkan aus und unterstützte die Irak-Resolution von 2002.
Seine politischen Ambitionen führten ihn 1988 zur ersten Präsidentschaftskandidatur, die jedoch aufgrund einer Plagiatsaffäre endete. Im Jahr 2008 wurde er Vizepräsident unter Barack Obama und spielte eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsreform „Obamacare“. Gemeinsam gewannen sie 2012 eine zweite Amtszeit.
Präsidentschaft und politische Initiativen
Nach einer schweren persönlichen Tragödie – dem Tod seines Sohnes Beau im Jahr 2015 – erklärte Biden 2019 seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2020. Er setzte sich gegen Donald Trump durch und wurde am 20. Januar 2021 als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt, und zwar als ältester Präsident in der Geschichte des Landes. Zu seinen ersten Maßnahmen gehörte die Unterzeichnung von 17 Dekreten, einschließlich des Wiedereintritts in das Pariser Klimaabkommen.
Biden verfolgt eine proaktive Klimapolitik und hat auch wirtschaftliche Maßnahmen eingeführt, wie ein Konjunkturpaket von 1,9 Billionen US-Dollar zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie. Er stand jedoch auch in der Kritik, insbesondere bezüglich der Inflation und Einwanderungspolitik. Während seiner Amtszeit verhängte er Sanktionen gegen Russland und unterstützte die Ukraine im Kontext des Ukraine-Kriegs.
Im April 2023 kündigte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 an. Doch bereits im Juli 2024 zog er diese aufgrund von Bedenken hinsichtlich seiner geistigen und körperlichen Fitness zurück und empfahl Kamala Harris als seine Nachfolgerin. Biden hinterlässt ein gemischtes Erbe, gekennzeichnet durch bedeutende wirtschaftliche und soziale Initiativen, aber auch durch Herausforderungen und Kontroversen während seiner Amtszeit.
Insgesamt bleibt Joe Biden eine das politische Bild der USA prägende Figur, mit einer Karriere, die von persönlichen Verlusten und politischen Errungenschaften beeinflusst wurde. Sein Werdegang spiegelt auch einen Wandel in der US-Politik wider, in dem soziale Gerechtigkeit und Klimapolitik zunehmend an Bedeutung gewonnen haben.
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