Deutschland

Kampf gegen Steuervermeidung: Koch warnt vor europaweiten Risiken!

Am 17. April 2025 präsentierte Prof. Dr. Reinald Koch seine Forschungsergebnisse zur Unternehmensbesteuerung europäischer Konzerne im Steuerausschuss des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Der Vortrag hatte zum Ziel, die Wirkung der europäischen Steuerpolitik der letzten Jahre umfassend zu bewerten. Ein zentraler Punkt war die Bekämpfung der Steuervermeidung durch multinational agierende Unternehmen, ein Thema, das seit vielen Jahren im Fokus der europäischen Agenda steht.

Prof. Koch äußerte, dass die aktuelle Steuerpolitik nur bedingt sinnvoll sei und einer Überprüfung bedürfe. Besonders besorgniserregend sei die fehlende Evidenz, dass Konzerne aus großen Volkswirtschaften wie Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien ihre effektive Steuerquote durch Gewinnverlagerungen in Niedrigsteuerländer signifikant senken könnten. Diese Erkenntnisse werfen Fragen zur Effizienz der bestehenden Steuerregelungen auf.

Komplexität der Steuerregelungen

Laut Koch führt die Komplexität der bestehenden europäischen Steuerregelungen zudem zu einem erhöhten Steuerrisiko für Unternehmen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Börsenkapitalisierung, die in diesem Kontext häufig geringer ausfällt. Des Weiteren betonte er, dass Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuervermeidung potenziell negative realwirtschaftliche Folgen nach sich ziehen können. Ein Beispiel dafür ist die Einführung der Zinsschranke in der EU, die zu einem Rückgang von Unternehmensinvestitionen und einem verminderten Wachstum führte.

Die Steuerpolitik und der Kampf gegen Steuerbetrug sind seit rund zehn Jahren hochaktuelle Themen. Laut den Erhebungen des Europäischen Parlaments haben Skandale wie die Luxembourg-Leaks und die Panama Papers die Diskussion über schädliche Steuerpraktiken intensiviert. Diese Unzufriedenheit hat sich seit der Wirtschaftskrise verstärkt. Die nicht gezahlten Steuern führen letztlich zu geringeren Budgets auf nationaler und EU-Ebene.

Gemeinsamer Kampf gegen Steuerbetrug

Der Kampf gegen Steuerbetrug wird sowohl von den Mitgliedstaaten als auch von der EU vorangetrieben. Steuern stellen eine Priorität des Europäischen Parlaments dar. Seit September 2020 existiert ein ständiger Unterausschuss für Steuerfragen (FISC), der sich mit Steuerbetrug, -hinterziehung, und -vermeidung sowie finanzieller Transparenz beschäftigt. Dies zeigt, dass die EU Maßnahmen ergreift, um bestehende Steuerplanungsstrategien aufzudecken.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Richtlinie über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung (DAC). Diese sieht den Austausch von Steuerbescheiden zwischen den Mitgliedstaaten vor, um aggressive Steuerplanungspraktiken zu verhindern. Ziel ist es, gerechtere Wettbewerbsbedingungen für inländische Unternehmen zu schaffen.

Insgesamt zeigen die Erkenntnisse von Prof. Koch und die Entwicklungen im Bereich der europäischen Steuerpolitik, dass es an der Zeit ist, die vorhandenen Regelungen zu überdenken und zu reformieren. Die Herausforderungen sind enorm, und die regelmäßige Anpassung der Steuerpolitik bleibt unerlässlich, um dem sich verändernden wirtschaftlichen Umfeld Rechnung zu tragen.

Für weitere Informationen zu diesen Themen und den Hintergründen der aktuellen Diskussionen können die Forschungsergebnisse von Koch, die Initiativen des Europäischen Parlaments sowie ergänzende Analysen zu Steuervermeidung konsultiert werden.

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Beste Referenz
ku.de
Weitere Infos
europarl.europa.eu

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