
Die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas stehen vor einer weiteren Hürde, nachdem die militant-islamische Gruppe die jüngste Forderung nach Entwaffnung zurückgewiesen hat. Diese Forderung wurde durch ägyptische Vermittler an die Delegation der Hamas übermittelt. Wie ZVW berichtet, bezeichnete die Hamas diese Forderung als „völlig inakzeptabel“.
Indirekte Verhandlungen über eine Waffenruhe laufen seit einiger Zeit, an denen Vermittler aus Ägypten, Katar und den USA beteiligt sind. Ein zentrales Thema der Verhandlungen ist die Freilassung der letzten israelischen Geiseln sowie die Entlassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Haftanstalten. Diese Gespräche erfolgen vor dem Hintergrund einer verheerenden humanitären Situation im Gazastreifen.
Proteste und massive Zerstörung
Im Gazastreifen kommt es währenddessen zu landesweiten Protesten gegen die Hamas und den Krieg mit Israel. Hunderte Menschen demonstrieren bereits am dritten Tag in Folge und fordern den Abzug der Hamas. Die Situation verschärft sich, da die Zerstörungen in Gebieten wie Beit Lahiya massiv sind. Die Menschheit ist betroffen von den verheerenden Auswirkungen der Kämpfe, in denen über 50.100 Menschen, darunter ein Drittel Kinder und Jugendliche, ihr Leben verloren haben, so ZDF.
In Israel selbst demonstrieren Tausende gegen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, die ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln fordern. Die Gespräche über eine Waffenruhe scheinen durch die anhaltenden Kämpfe und die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Vertragsparteien weiter gefährdet zu werden. Israel führt seit Tagen wieder massive Angriffe auf den Gazastreifen durch.
Einigung bleibt schwierig
Trotz des Drucks von den Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten bleibt eine Einigung über die Einzelheiten schwierig. Ein Vorschlag von Ägypten sieht vor, dass die Hamas alle fünf bis sieben Tage fünf Geiseln freilassen soll, während die USA die Freilassung eines israelisch-amerikanischen Doppelstaatsbürgers fordern. Bislang ist die Hamas jedoch nicht bereit, konkret an den Gesprächen teilzunehmen, wie Tagesschau anmerkt.
Die uneinigen Positionen über die Reihenfolge der Schritte bei der Entwaffnung und der Freilassung der Geiseln verdeutlichen die Komplexität der Situation. Während Israel darauf besteht, eine dauerhafte militärische Präsenz im Gazastreifen aufrechtzuerhalten und die Hamas zu entwaffnen, fordert die Gruppe einen militärischen Rückzug der israelischen Truppen als Bedingung für die Freilassung der Geiseln.
Der Konflikt im Nahen Osten hat sich weiter zugespitzt, und es gibt Bedenken, dass ein groß angelegter Angriff Irans und seiner Verbündeten auf Israel bevorstehen könnte. US-Präsident Biden äußerte die Hoffnung, dass ein Waffenruhe-Abkommen weitere Eskalationen verhindern kann. Gleichzeitig genehmigte Israel den Bau einer neuen Siedlung in der Nähe von Bethlehem, was die Spannungen in der Region weiter verstärkt.