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Klimawende auf See: Schifffahrt muss ab 2028 für CO₂ blechen!

Die internationale Gemeinschaft hat einen bedeutsamen Schritt in der Schifffahrt unternommen. Die Länder der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) haben einen globalen Standard zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Seeverkehr vereinbart. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wird ab 2028 eine Geldstrafe für Schiffe fällig, die CO₂-Grenzwerte überschreiten. Die initiale Strafe liegt bei 100 US-Dollar pro Tonne CO₂, mit einer Erhöhung bei höheren Emissionen.

Dieses Abkommen muss bis Oktober 2023 rechtsverbindlich bestätigt werden, was als entscheidend für die künftige Klimapolitik angesehen wird. Die EU-Kommission hat die Vereinbarung als „historisch“ bezeichnet, da sie als bedeutender Schritt hin zur Klimaneutralität der globalen Schifffahrt bis 2050 gilt. Die IMO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, spielt eine zentrale Rolle bei der Formulierung dieser verbindlichen Regelungen.

Klimaziele und Einnahmen durch CO₂-Bepreisung

Ein zentrales Element des Abkommens ist die CO₂-Bepreisung, die geschätzte Einnahmen von 11 bis 13 Milliarden US-Dollar pro Jahr generieren soll. Diese Einnahmen werden verwendet, um die Entwicklung und den Einsatz emissionsfreier oder nahezu emissionsfreier Kraftstoffe zu fördern. Der Plan umfasst auch Zwischenziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, die bis 2050 auf null gesenkt werden sollen. Bis 2030 soll eine Reduktion von mindestens 20 % im Vergleich zu 2008 erreicht werden, bis 2040 sogar von mindestens 70 %.

Die Verabschiedung dieser Ziele wird von Verantwortlichen aus der Schifffahrtsbranche als großer Fortschritt betrachtet. So bezeichnete Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) den Beschluss als großen Erfolg für das Klima und die Branche. Auch Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR), nannte den Tag historisch für die Schifffahrt.

Kritik und Herausforderungen

Trotz der weitreichenden Vereinbarungen gibt es auch kritische Stimmen. Der Umweltverband Nabu hat die beschlossenen Ziele als unzureichend eingestuft, da sie nicht dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens entsprechen. Nabu fordert eine zügige Umsetzung eines internationalen CO₂-Preises für die Schifffahrt. Der „Preismechanismus für maritime Treibhausgasemissionen“ soll bereits 2025 beschlossen und ab 2027 in Kraft treten. Die genauen Instrumente zur Bepreisung, wie eine Klimasteuer oder ein Handelssystem für Emissionsrechte, sind bisher noch offen.

Während die IMO mit diesem Abkommen erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels erzielt hat, bleiben Fragen über die Umsetzung und die tatsächlichen Auswirkungen auf die Branche und die globale Umwelt. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu sehen, wie diese Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden und ob sie das angestrebte Ziel einer klimaneutralen Schifffahrt bis 2050 erreichen können. Die Entwicklung des Schifffahrtssektors könnte somit zur globalen Klimapolitik maßgeblich beitragen.

Die Zeit hebt hervor, dass die IMO nicht nur Regeln beschließt, sondern auch ein Fundament für künftige Standards im Bereich klimafreundliche Treibstoffe legt. Diese neuen Maßstäbe werden in den kommenden Jahren entscheidend sein, um die Emissionen nachhaltig zu senken und die Schifffahrt umweltfreundlicher zu gestalten.

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London, Vereinigtes Königreich
Beste Referenz
sueddeutsche.de

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