
Am 6. Januar 2025 begann in Doha, Katar, eine neue Verhandlungsrunde zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen sowie die Freilassung von Geiseln. Dies wurde sowohl von israelischen Regierungsvertretern als auch von der Hamas bestätigt. Katar vermittelt in diesem Prozess zusammen mit Ägypten und den USA. Es ist jedoch anzumerken, dass die Hamas direkte Verhandlungen mit Israel ablehnt. Ziel dieser Gespräche ist die endgültige Beendigung der Kampfhandlungen in Gaza.
Israel verfolgt die Strategie einer mehrstufigen Vereinbarung, die befristete Feuerpausen umfasst. Ein israelischer Regierungsbeamter äußerte sich jedoch vorsichtig optimistisch, während Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein Abkommen anstrebt. Es bestehen ernsthafte Divergenzen zwischen den Verhandlungspartnern, die als überbrückbar gelten. Laut Aussagen von Verhandlern könnte ein positiver Abschluss der Gespräche innerhalb mehrerer Wochen möglich sein. Vor der Abreise nach Doha hielt Netanjahu einen Austausch per Videokonferenz mit den verantwortlichen Offiziellen des Mossad, Schin Bet und der Armee ab.
Aktuelle Entwicklungen im Gazastreifen
Parallel zu den Verhandlungen berichtet die Hamas von einer neuen Videoaufnahme einer entführten Geisel, einer 19-jährigen Soldatin, die am 7. Oktober 2023 während eines Angriffs in Israel entführt wurde. In dem Video, dessen Inhalt nicht wiedergegeben werden darf, steht auf einem veröffentlichten Standbild auf Arabisch: „Ich bin seit mehr als 450 Tagen eine Gefangene in Gaza.“ Israel betrachtet die Veröffentlichung solcher Geiselvideos als psychologische Kriegsführung.
In einem militärischen Kontext kam es zu einem Angriff im Gazastreifen, bei dem laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mindestens fünf Menschen starben und zahlreiche andere verletzt wurden. Das israelische Militär bestätigte, dass bei einem Präzisionsschlag in Deir al-Balah vier bewaffnete Hamas-Kämpfer getötet wurden. Zudem sprengte die israelische Armee einen als Bedrohung eingestuften Gebäudekomplex in Beit Hanun.
Israel und die Hamas befinden sich somit in einem komplexen Verhandlungsprozess, während militärische Auseinandersetzungen und humanitäre Fragen die Situation vor Ort zusätzlich belasten. Netanjahus Politik steht in der Kritik, da Angehörige der Geiseln ihm vorwerfen, eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zu behindern.