
Der Ursprung der COVID-19-Pandemie bleibt eines der umstrittensten Themen der letzten Jahre. Einem aktuellen Bericht der Remszeitung zufolge hat der Bundesnachrichtendienst (BND) Indizien gesammelt, die die Hypothese unterstützen, dass das Coronavirus in einem Labor entstanden sein könnte. Während die genauen Umstände nach wie vor unklar sind, hat China auf diese These mit der Forderung nach Zurückhaltung reagiert und politische Manöver in dieser Frage abgelehnt.
Die Außenamtssprecherin Mao Ning wies erneut darauf hin, dass wissenschaftliche Fragen von Fachleuten beurteilt werden sollten. In der Tat hat eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach Gesprächen mit Forschern in Wuhan den Schluss gezogen, dass ein Durchsickern des Virus aus einem Labor „höchst unwahrscheinlich“ sei. Dennoch hat die WHO betont, dass alle Hypothesen bezüglich des Ursprungs des Virus weiterhin untersucht werden müssen und forderte China Ende Dezember 2024 auf, Daten zur Verfügung zu stellen, um ein besseres Verständnis zu ermöglichen.
Indizien für die Laborthese
Der BND geht davon aus, dass das Coronavirus wahrscheinlich aus einem Labor in China stammt. Diese Einschätzung wurde erstmalig im Jahr 2020 getroffen und basiert auf öffentlichen Daten sowie Materialien aus der nachrichtendienstlichen Operation „Saaremaa“, die wissenschaftliche Daten aus chinesischen Forschungseinrichtungen, insbesondere dem Wuhan Institute of Virology, umfasste. Laut dem BND wird die Laborthese mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 bis 95 Prozent bewertet. Die alternative Theorie eines natürlichen Ursprungs des Virus wird als weniger wahrscheinlich erachtet.
Das Kanzleramt hat die Indizien des BND zur Laborthese zur Überprüfung an Wissenschaftler weitergeleitet, die nun mit der Analyse der Daten betraut sind. Unter den Experten befinden sich hochrangige Wissenschaftler wie Lars Schade und Christian Drosten. Das Ergebnis der Überprüfung steht allerdings noch aus. Die Einschätzung des BND wurde während des Regierungswechsels zu Olaf Scholz erneut aufgefrischt, was den Eindruck einer gewissen Geheimhaltung erweckt.
Reaktionen und politische Dimensionen
In diesem Zusammenhang bleibt die Kommunikation seitens der Bundesregierung vage. Ein Sprecher äußerte sich nicht zu nachrichtendienstlichen Angelegenheiten, und Altkanzlerin Angela Merkel sowie andere Regierungsmitglieder haben keine Stellung zu diesem Thema bezogen. Währenddessen hat die US-Regierung unter Donald Trump ebenfalls den Ursprung des Virus untersucht, wobei die CIA ihre Einschätzung geändert hat und nun einen forschungsbedingten Ursprung als wahrscheinlicher betrachtet.
Im wissenschaftlichen Bereich tendieren viele Virologen zur Annahme eines natürlichen Ursprungs, dennoch äußert Christian Drosten Skepsis, da es an Beweisen aus China mangele. Aktuelle Untersuchungen der WHO zur Herkunft des Virus werden dabei von der chinesischen Regierung blockiert. Es bleibt festzuhalten, dass für beide Hypothesen – sowohl die Laborthese als auch die Theorie eines natürlichen Ursprungs – gegenwärtig keine harten Beweise vorliegen, was die Suche nach der Wahrheit über die COVID-19-Pandemie umso komplizierter macht, wie auch Tagesschau berichtet. Zudem bleibt die wissenschaftliche Gemeinschaft in diesem kritischen Punkt uneinig.