
Hans Sigl, der 55-jährige Darsteller der beliebten ZDF-Serie „Der Bergdoktor“, sieht sich selbst als guten Patienten. In einem Interview äußert er, dass Geduld und das Befolgen ärztlicher Anweisungen für ihn von großer Bedeutung sind. Sigl ist ein klarer Befürworter der Schulmedizin und geht regelmäßig zu Vorsorgeterminen. Er fordert Männer auf, diesem Beispiel zu folgen, da sie oft weniger vernünftig sind als Frauen. Dies sei besonders wichtig angesichts der aktuellen gesundheitlichen Herausforderungen in Deutschland, wo Herz-Kreislauferkrankungen und unerkanntes Bluthochdruck eine Rolle spielen, wie eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigt. Trotz eines modernen Gesundheitssystems hat Deutschland eine vergleichsweise niedrige Lebenserwartung in Westeuropa.
In der ersten Episode der 18. Staffel seiner Serie behandelt Dr. Martin Gruber einen Patienten, der sein Leben verlängern möchte. Dies erinnert an den aktuellen Longevity-Trend, über den Sigl kritisch reflektiert. Er fragt sich, ob man das Leben nicht einfach genießen sollte, anstatt ständig auf Langlebigkeit bedacht zu sein. Der Schauspieler setzt auf gesunde Ernährung, sportliche Betätigung und eine optimistische Grundeinstellung. Als kulinarische Ausnahme nennt er den Kaiserschmarrn, den er ohne Rosinen und mit Zwetschgen sowie einer Kugel Vanilleeis bevorzugt.
Langlebigkeit und Lebensstil
Der Begriff „Longevity“ beschreibt nicht nur die Langlebigkeit, sondern auch die Verlangsamung des Alterungsprozesses und die Senkung des Risikos altersbedingter Krankheiten. Dabei ist nach der Definition der *docfinder.at* eine gesunde Lebensqualität (Healthspan) von entscheidender Bedeutung. Tatsächlich wird die Langlebigkeit zu 50% von genetischen Faktoren und zu 50% vom Lebensstil beeinflusst, berichtet der *NDR*. Schlüsselfaktoren sind Schlaf, Bewegung, Ernährung sowie Prävention und Vorsorge.
Eine US-amerikanische Studie identifizierte acht lebensverlängernde Faktoren: körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, Nichtrauchen, Stressbewältigung, moderater Alkoholkonsum, regelmäßiger Schlaf, positive soziale Beziehungen und die Vermeidung von Opioidabhängigkeit. Frauen und Männer können durch einen gesunden Lebensstil im Durchschnitt 22,6 bzw. 23,7 Jahre länger leben. Ebenso ist für die geistige Fitness im Alter die aktive Teilnahme am sozialen Leben von großer Bedeutung.
Gesundheitliche Herausforderungen in Deutschland
Trotz eines durch die Gesellschaft vorangetriebenen Trends hin zur Langlebigkeit bleibt Deutschland in Bezug auf die Lebenserwartung hinter den Werten anderer westeuropäischer Länder zurück. Eine der Hauptursachen sind chronische Erkrankungen, unter denen laut *docfinder.at* 66% der österreichischen Bevölkerung leiden. Prävention und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen. Die WHO empfiehlt, mindestens 150 bis 300 Minuten moderate Bewegung pro Woche in den Alltag zu integrieren.
Ein bedeutender Teil der Longevity-Forschung zielt darauf ab, innovative Technologien zur Verlangsamung oder Umkehrung des Alterungsprozesses zu entwickeln. Techniken wie Zellumprogrammierung und Telomerverlängerung könnten in Zukunft eine Rolle spielen. Doch der nachhaltige Lebensstil bleibt der Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Erhöhung der Lebenserwartung.
Obwohl der Longevity-Trend an Bedeutung gewinnt, betont Hans Sigl die Wichtigkeit, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Während er selbst auf gesunde Praktiken setzt, mahnt er zur Balance zwischen dem Streben nach längerer Lebensdauer und dem Genuss des gegenwärtigen Augenblicks.