
Der Berliner Senat hat vor Kurzem wichtige Entscheidungen zur Unterbringung von Geflüchteten getroffen. Gleich drei geplante Containerdörfer in verschiedenen Berliner Bezirken werden nicht gebaut. Dies ergibt sich aus einer Antwort des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten auf Anfragen des Tagesspiegels. Insbesondere die Vorhaben im Standort Westend scheitern am Widerstand der Deutschen Bahn, die den Zugang über ein Betriebsgelände nicht genehmigt. Auch die Projekte in Pankow und Lichtenberg mussten gestoppt werden, was die ohnehin angespannte Situation weiter verschärft.
Angesichts dieser Entwicklungen hat der Berliner Senat jedoch am Dienstag den Beschluss gefasst, 16 neue Standorte für Container-Unterkünfte für Flüchtlinge zu errichten. Diese Maßnahme soll mehr als 6.130 Plätze schaffen und ist Teil eines umfassenden Plans zur Verbesserung der Unterbringungssituation. Die neuen Unterkünfte werden in den Jahren 2025 und 2026 in neun Bezirken entstehen. Laut Planung wird die kleinste Unterkunft 150 Plätze bieten, während die größte bis zu 620 Plätze fassen kann. Dabei sind sowohl mehrgeschossige Wohnheime als auch ein- bis dreigeschossige Containeranlagen mit Appartements vorgesehen.
Details zu den neuen Unterkünften
Die neuen Containeranlagen sollen auf verschiedenen Flächen errichtet werden, darunter Brachen, Parkplätze und Areale, die später für regulären Wohnungsbau genutzt werden. Besonders hervorzuheben ist, dass die Aufstellung von Containern wirtschaftlich sinnvoll ist, wenn diese eine Mindestnutzungsdauer von drei Jahren haben. Für einen Standort in Tegel Nord ist eine maximale Laufzeit bis 2029 anvisiert, bevor dort regulärer Wohnungsbau realisiert werden soll. Anderswo wurde Ende Dezember 2030 als Enddatum festgelegt.
In den sozialen und politischen Debatten rund um diese Pläne wurde laut Berichten von rbb24 Kritik laut, sowohl von Bezirksbürgermeistern als auch von verschiedenen politischen Akteuren. Diese äußern Bedenken bezüglich der Eignung der Standorte und der sozialen Infrastruktur. Insbesondere der Bezirksbürgermeister von Lichtenberg forderte eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge und einen weiteren Ausbau der Kapazitäten auf dem Tempelhofer Feld, während das Bezirksamt Reinickendorf seine Verwunderung über die Pläne kundtat und eine Überlastung der sozialen Infrastruktur anprangerte.
Standorte der neuen Unterkünfte
Die neuen Unterkünfte werden unter anderem an folgenden Standorten errichtet:
Bezirk | Standort | Plätze |
---|---|---|
Reinickendorf | Am Borsigturm | 210 |
Reinickendorf | Tegel Nord | 500 |
Spandau | Askanierring | 500 |
Pankow | Blankenburger Pflasterweg | 500 |
Lichtenberg | Darßer Str. (2 Standorte) | 770 |
Treptow-Köpenick | Grünauer Str. | 150 |
Tempelhof-Schöneberg | General-Pape-Str. | 240 |
Neukölln | Sangerhauser Weg | 450 |
Steglitz-Zehlendorf | Thielallee | 260 |
Charlottenburg-Wilmersdorf | Cordesstr. | 330 |
Um die Missstände unter Kontrolle zu bringen, prüft die Verwaltung zudem die Möglichkeit, auch leerstehende private Grundstücke für die Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen. Während dieses Vorgehen bereits in der öffentlichen Diskussion ist, bleibt die Frage der fairen Verteilung unter den Bezirken weiterhin ein zentrales Thema.Tagesspiegel berichtet, dass der Berliner Senat eindeutig handeln muss, um die Herausforderungen zu bewältigen,rbb24 ergänzt und bietet zudem umfassende Informationen zu bestehenden Flüchtlingsunterkünften in Berlinberlin-hilft.