
Am 1. März 2025 hat Lidl eine bedeutende Preisänderung eingeführt, die sowohl bei Kunden als auch in den sozialen Medien für Diskussionen sorgt. Ab sofort kosten Plastiktüten in der Obst- und Gemüseabteilung 1 Cent. Diese Entscheidung wurde vom TikTok-Content-Creator „Der Filialleiter“ bekannt gegeben und soll mehrere Ziele verfolgen. Neben dem Umweltschutz hofft Lidl, den Missbrauch von Plastiktüten einzudämmen. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Tüten sollen zudem in einen Fonds zur Sauberhaltung öffentlicher Plätze fließen, berichtet Ruhr24.
Die Maßnahme hat ein gemischtes Echo bei den Kunden hervorgerufen. Während einige die Gebühr als unangemessene „Abzocke“ kritisieren und Bedenken über mögliche zukünftige Preissteigerungen äußern, unterstützen andere die Initiative und empfinden sie als fair. Auf der Plattform TikTok wurden über 1000 Kommentare zu diesem Thema verfasst, wobei diverse Meinungen vertreten sind. Vorschläge für Kompromisse beinhalten, Tüten für bestimmte Artikel weiterhin kostenlos anzubieten.
Nachhaltigkeitsstrategie von Lidl
Der Preis für Plastiktüten steht im Kontext von Lidls umfassender Plastikstrategie mit dem Namen REset Plastic, wie Lidl selbst berichtet. Ziel dieser Initiative ist eine Reduzierung des Plastikeinsatzes bei Eigenmarkenverpackungen um 20 Prozent bis zum Jahr 2025. Produkte mit optimierten Verpackungen werden mit dem „verantwortlich verpackt“-Logo ausgezeichnet.
Im Rahmen dieser Strategie hat Lidl bereits mehrere Maßnahmen zur Plastikeinsparung umgesetzt. Dazu gehören der Verzicht auf Wasserplatten bei Topfkräutern, was jährlich 87,5 Tonnen Plastik einspart, sowie die Reduzierung von Plastikschalen bei Passionsfrüchten mit einem jährlichen Einsparpotenzial von 86 Tonnen. Auch bei anderen Produkten wie Chinakohl und Frischfischsortiment wurden signifikante Einsparungen erzielt.
Umweltengagement im Wettbewerb
Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes bewertet das Umweltengagement großer Lebensmittelhändler in Deutschland, einschließlich Lidl. Dabei wird festgestellt, dass die Unternehmen in Bereichen wie Berichterstattung zu Umweltzielen und Energieeffizienzsteigerungen gute Ergebnisse erzielen. Die Bewertung spiegelt die Nachhaltigkeitsanstrengungen der verschiedenen Unternehmen wider und hebt hervor, dass die Nutzung von Branchenstandards bei Rohstoffen vorangetrieben wird. Ridels Teilnahme an der REset Plastic-Initiative ist Teil dieser Bemühungen, wie Umweltbundesamt anmerkt.
Die derzeitige Diskussion um den Preis der Plastiktüten zeigt, wie sehr Nachhaltigkeitsstrategien in der Wahrnehmung der Verbraucher verankert sind. Auch wenn Lidl auf eine Abkehr von Plastik und eine besseren Verpackungspolitik setzt, bleibt abzuwarten, wie die Kunden auf die neuesten Änderungen reagieren werden.