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Mailand zieht Rauchverbot durch: Wer wagt den ersten Schritt?

In Mailand, der Metropole Norditaliens, gilt seit Anfang des Jahres ein strenges Rauchverbot im Freien. Dieses Verbot, das einen Mindestabstand von mindestens zehn Metern zu anderen Personen erfordert, ist ein wegweisender Schritt im Kampf gegen die Luftverschmutzung. Laut den Berichten von bnn.de sind Zigaretten für etwa sieben Prozent der Feinstaubemissionen in der Region verantwortlich. Das Verbot verfolgt das Ziel, die Luftqualität zu verbessern und die Zahl der Raucher weiter zu reduzieren. In Mailand raucht nicht einmal mehr jeder Fünfte der über 1,3 Millionen Einwohner.

Die Stadt hat als erste Großstadt in Italien ein solches fast vollständiges Rauchverbot im Freien eingeführt. Während klassische Tabakprodukte wie Zigaretten und Zigarren im Freien verboten sind, bleibt das Rauchen elektronischer Zigaretten meist erlaubt. Nur bei Einhaltung des Mindestabstands kann auch im Freien geraucht werden, was laut zdf.de bereits seit 2021 in Bereichen wie Spielplätzen und sportlichen Anlagen untersagt ist.

Die öffentliche Reaktion auf das Verbot

Die öffentliche Meinung über das Rauchverbot ist gespalten. Während einige Bürger und Organisationen das Verbot begrüßen, äußern viele Raucher ihren Unmut. Der Widerstand wird zusätzlich durch die Tatsache verstärkt, dass trotz des neuen Gesetzes die Straßen weiterhin mit Zigarettenkippen übersät sind. Bei der Umsetzung des Verbots sieht die Stadtverwaltung Handlungsbedarf. Bisher wurden in den ersten Monaten nur einige Dutzend Strafen verhängt, obwohl Verstöße mit Geldbußen von 40 bis 240 Euro geahndet werden können.

Die Stadt Mailand plant, die Durchsetzung des Rauchverbots zu verschärfen, insbesondere mit steigenden Temperaturen. Touristen sind vorläufig von dem Verbot nicht betroffen, jedoch signalisieren die Behörden, dass auch ihre Kontrolle in naher Zukunft verschärft werden könnte. Dennoch gibt es Bedenken darüber, dass die Polizei ihre Ressourcen hauptsächlich auf andere Prioritäten konzentriert, wie etwa die Verfolgung von Taschendieben.

Die gesundheitlichen Aspekte des Rauchens

Die Einführung dieses Rauchverbots hat nicht nur lokale, sondern auch überregionale Relevanz. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wiederholt auf die schlimmsten Folgen von Tabakkonsum hingewiesen. Laut einer Einschätzung der WHO zählen Tabakkonsum und die damit verbundenen Erkrankungen zu den Hauptverursachern von Todesfällen und Behinderungen durch nichtübertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. In Europa allein wird geschätzt, dass jährlich über 1,2 Millionen Menschen an tabakbedingten Krankheiten sterben.

Der Kampf gegen den Tabakkonsum bedarf einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit, um effektiv gegen die hohen Raten von Tabakkonsum vorzugehen. Das MPOWER-Modell der WHO, welches Maßnahmen zur Überwachung des Tabakkonsums und zur Unterstützung bei der Rauchentwöhnung umfasst, könnte auch in Italien und speziell in Mailand von Bedeutung sein.

Die Einführung des Rauchverbots in Mailand könnte somit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer saubereren und gesünderen Stadt sein. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Maßnahmen ausreichend sind, um die Gesundheitsauswirkungen des Rauchens zu minimieren und die Luftqualität nachhaltig zu verbessern.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Mailand, Italien
Beste Referenz
bnn.de
Weitere Infos
zdf.de

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