
Am 10. März 2025 erhielt der ukrainische Journalist und Menschenrechtsaktivist Maksym Butkevych bei einer Veranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Möglichkeit, über seine Erfahrungen im Krieg und die Bedeutung von Menschenrechten zu sprechen. Diese Veranstaltung, organisiert vom Kompetenzverbund für Interdisziplinäre Ukrainestudien (KIU) und dem Zentrum Liberale Moderne, stellte einen bedeutenden Moment dar, in dem er die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen lenkte, mit denen die Ukraine konfrontiert ist.
Butkevych, der über zwei Jahre und vier Monate in russischer Gefangenschaft verbracht hatte, wurde im Oktober 2024 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen. Zuletzt war er in einem Rehabilitationszentrum, um sich von den psychischen und physischen Strapazen seiner Haftzeit zu erholen. Seine militärische Laufbahn begann im Februar 2022, als er sich freiwillig den ukrainischen Streitkräften anschloss, nachdem Russland am 24. Februar 2022 mit seiner Invasion in die Ukraine begonnen hatte.
Ein Kampf um Menschenrechte und Gerechtigkeit
Butkevych, im Alter von 47 Jahren, hat sich als bedeutende Stimme für Menschenrechte und als Kritiker der von Russland begangenen Kriegsverbrechen etabliert. Vor seiner Militärzeit war er aktiv in verschiedenen Menschenrechtsorganisationen wie ZMINA und No Borders Project, die sich für die Rechte von Geflüchteten in der Ukraine starkmachten. Als Journalist war er unter anderem für den BBC World Service tätig und gründete den unabhängigen Radiosender Hromadske.
Während seiner Ansprache thematisierte er die Probleme, die durch die internationale Ignoranz gegenüber den Verbrechen des Kremls entstanden sind. Er kritisierte, dass die internationale Gemeinschaft 2014 nicht entschlossen auf die Annexion der Krim reagiert habe, was sich als fatale Fehleinschätzung für die heutigen Konflikte erwies. In diesem Zusammenhang äußerte er sich auch kritisch zur Rhetorik von Donald Trump, die er als inhaltlich konform mit russischer Propaganda empfand.
In seiner militärischen Laufbahn wurde Butkevych im Juni 2022 gefangen genommen und anschließend in einem Scheinprozess in Luhansk zu 13 Jahren Haft verurteilt. Er berichtete, dass Gewalt im Krieg nicht nur als Zerstörung, sondern auch als Manipulation verstanden werde. Diese Reflexion über seine Erlebnisse in Gefangenschaft verdeutlicht die Komplexität von Gerechtigkeit und Rache im Krieg.
Engagement für die Zukunft der Ukraine
Nach seiner Freilassung plante Butkevych, sich weiterhin für die Rechte von Kriegsgefangenen und individuellen Opfern des Krieges einzusetzen. Er sieht die dringende Notwendigkeit, ein System zur Rehabilitation für ehemalige Gefangene und Soldaten zu etablieren und sich international für die Ukraine stark zu machen. Besonders betont er die Rolle der internationalen Gemeinschaft bei der Verhinderung von weiteren Menschenrechtsverletzungen.
Butkevych, der sich selbst als Friedensaktivist versteht, hat eine klare Botschaft: Er glaubt nicht an eine Niederlage der Ukraine im Krieg. Stattdessen fordert er echte Sicherheitsgarantien und internationale Unterstützung, um eine weitere Aggression zu verhindern. Dies erfordert nicht nur einen politischen, sondern auch einen finanziellen Commitment der internationalen Gemeinschaft, um die Solidarität mit der Ukraine aufrechtzuerhalten.
Die Herausforderungen, vor denen die Ukraine steht, sind vielfältig. Diese umfassen nicht nur die militärische Auseinandersetzung, sondern auch die Rechte der Menschen, die unter dem Krieg leiden. Die Weltgemeinschaft muss sich aktiv gegen die Verletzungen von Menschenrechten aussprechen und entschlossen handeln, um die Grundrechte jedes Einzelnen zu schützen. Der Internationale Strafgerichtshof und mögliche zukünftige UN-Sondertribunale sind entscheidende Schritte zur Ahndung von Kriegsverbrechen, die im Kontext des Ukrainekrieges verübt werden.
Maksym Butkevych hat mit seinen Erfahrungen und seiner Stimme einen bedeutenden Beitrag zu diesen Diskussionen geleistet. Er zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig es ist, die Menschenrechte nicht nur in Friedenszeiten, sondern auch in Konfliktsituationen zu verteidigen. Er bleibt eine wichtige Stimme für Frieden und Gerechtigkeit.