
Der Maschinenbau in Deutschland steht vor enormen Herausforderungen. Insbesondere die Berthold Hermle AG, ein traditionelles Unternehmen aus der Branche, verzeichnet dramatische Rückgänge in seinem Geschäft. Laut ZVW ist der Umsatz des Unternehmens im Jahr 2024 auf etwa 488 Millionen Euro gesunken, verglichen mit 532 Millionen Euro im Vorjahr. Auch das Betriebsergebnis schrumpfte erheblich und fiel auf 86 Millionen Euro, nachdem im vorherigen Jahr noch 116 Millionen Euro erwirtschaftet wurden.
Die Hauptursachen für diesen Rückgang sind vielfältig. Geringere Kapazitätsauslastung, steigende Bürokratiekosten, erhöhter Wettbewerbsdruck und steigende Personalkosten durch Tariflöhne und krankheitsbedingte Ausfälle belasten das Unternehmen. Diese Schwierigkeiten sind Teil eines größeren Problems, das viele Maschinenhersteller betrifft. Die Branche sieht sich nicht nur mit finanziellen Hürden konfrontiert, sondern auch mit den Herausforderungen der digitalen Transformation und des Fachkräftemangels, wie Findustrial beschreibt.
Verhaltene Prognosen und Risiken
Die Prognosen für die nahen Zukunft sind alarmierend. Hermle erwartet im Jahr 2024 einen Umsatzrückgang im oberen einstelligen Prozentbereich. Im ungünstigsten Fall könnte dieser Rückgang sogar 20 % oder mehr erreichen. Das Betriebsergebnis könnte unter extremen Bedingungen um bis zu 90 % einbrechen, was die finanzielle Stabilität des Unternehmens ernsthaft gefährden würde.
Ein besonders bedrohliches Risiko stellt die mögliche Erhöhung von Zolltarifen dar, die von US-Präsident Donald Trump angedroht wurden. Dies könnte die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen in Europa erheblich beeinträchtigen.
Die Zukunft des Maschinenbaus
Abgesehen von den spezifischen Herausforderungen für Hermle zeigen sich auch allgemeine Trends, die den Maschinenbau 2025 prägen werden. Künstliche Intelligenz, Automatisierung und internationale Handelskonflikte verändern die Landschaft dramatisch. Die Unternehmen sind gefordert, sich auf kürzere Produktzyklen einzustellen, während bewährte Lieferketten zunehmend wegfallen und komplexere Bauteile benötigt werden. Dies wird entsprechend von Mittelstand Heute unterstrichen.
Bei dieser Anpassung spielt auch die Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Ab 2026 sind Unternehmen verpflichtet, jährliche Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen, wodurch der Druck auf effiziente und grüne Produktionsmethoden weiter steigt. Schließlich ist die Cybersicherheit aufgrund der steigenden Gefahr von Cyberangriffen zu einem weiteren kritischen Punkt geworden. Schätzungen weisen darauf hin, dass deutsche Unternehmen jährlich über 148 Milliarden Euro durch solche Attacken verlieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Maschinenbau vor signifikanten Herausforderungen steht, die aber auch Chancen zur Neuausrichtung und Digitalisierung bieten. Der Aufbau einer robusten Digital- und Datenkultur sowie die Implementierung neuer Geschäftsmodelle sind zur langfristigen Stabilität unerlässlich.