
Das beliebte grüne Teepulver Matcha, das seinen Ursprung in Japan hat, erfreut sich weltweit wachsender Beliebtheit. Insbesondere die sozialen Medien, insbesondere TikTok, haben maßgeblich dazu beigetragen, die Nachfrage zu steigern. Laut der BNN haben Cafés in vielen Städten Schwierigkeiten, die gestiegene Nachfrage nach Matcha-Produkten zu befriedigen.
Matcha hat nicht nur geschmackliche Vorzüge, sondern enthält auch wertvolle Nährstoffe. Experten warnen jedoch vor übermäßigem Konsum, da das Pulver schädliche Stoffe wie Blei oder Aluminium enthalten kann. Es wird empfohlen, nicht mehr als dreimal täglich ein Gramm Matcha zu konsumieren. Prominente Influencer, wie die Sängerin Shirin David, haben den Trend weiter angeheizt, indem sie Drinks wie den „Iced Matcha Latte“ bewerben.
Ernte und Produktion
Die Herausforderungen im Matcha-Markt sind eng mit der Ernte verbunden. Das für die Herstellung benötigte Teeblatt stammt von der Camellia sinensis und wird nur einmal jährlich geerntet. Laut der watson zeigt sich, dass die Teesträucher drei bis vier Wochen vor der Ernte beschattet werden müssen, um die Qualität zu sichern. Bei der Ernten werden die Blätter von Hand gepflückt und ausgiebig verarbeitet, was den Produktionsprozess zeitintensiv macht.
Die nächste Ernte steht für April und Mai bevor. Trotz eines Anstiegs der Produktionsmengen auf etwa 4000 Tonnen im Jahr 2023, was fast dreimal so viel wie 2008 ist, herrscht in Japan ein Mangel an Matcha. Die Exporte stiegen 2024 um 25 Prozent auf einen Rekordwert von 36,4 Milliarden Yen (ca. 225 Millionen Euro), doch die Nachfrage übersteigt oft das Angebot.
Kulturelle Wurzeln und gesundheitliche Vorteile
Die Geschichte von Matcha reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als chinesische Mönche begannen, Teeblätter zu pulverisieren. Zen-Meister brachten die Praxis im 12. Jahrhundert nach Japan und integrierten sie in die Teezeremonie, die bis heute ein wichtiger Teil der japanischen Kultur ist. In Uji, einer Stadt südlich von Kyoto, wird besonders hochwertiger Matcha angebaut und ist aufgrund seiner Qualität bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt.
Matcha hat sich zudem als gesundheitsfördernd erwiesen. Studien, wie die von ITO EN, haben gezeigt, dass der tägliche Konsum von 2 Gramm Matcha die Gesichtserkennung und Schlafqualität bei Menschen mit leicht kognitiven Beeinträchtigungen verbessert. Die Eigenschaften des Pulvers fördern nicht nur Entspannung, sondern helfen auch, Cholesterin und Körperfett zu reduzieren.
Der Matcha-Trend ist in vollem Gange und wird auch durch Popkultur und Tourismus beflügelt. In Japan waren 2023 circa 37 Millionen Touristen unterwegs, ein Anstieg von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zunahme hat die Nachfrage nach Matcha weiter angeheizt und trägt zur Verknappung bei. Einige Unternehmen haben bereits Kaufbeschränkungen eingeführt, während die Preise in einigen Fällen um bis zu 40 Prozent gestiegen sind.
Die Herausforderungen des Marktes werden durch den Klimawandel und die alternde Bevölkerung in Japan verstärkt. Forscher arbeiten an klimaresistenteren Teesorten, um den zukünftigen Bedürfnissen gerecht zu werden, jedoch befinden sich diese Entwicklungen noch in der frühen Phase. Matcha bleibt für viele mehr als ein Trend – es ist ein tief verwurzelter Bestandteil der japanischen Kultur, der auch weiterhin Beachtung finden wird.