
In der Trump-Administration sorgte ein schwerwiegender Sicherheitsvorfall für Aufregung, nachdem Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz gestern die Verantwortung dafür übernahm, dass Journalist Jeff Goldberg von „The Atlantic“ in einen geheimen Gruppenchat aufgenommen wurde. In diesem Chat, der über die Messaging-App Signal stattgefunden hatte, diskutierten hochrangige Regierungsmitglieder geplante militärische Aktionen im Jemen, darunter US-Angriffe auf die vom Iran unterstützten Houthi-Truppen.
Waltz gab zu, die Gruppe gegründet zu haben. Er bezeichnete die Situation, in der Goldberg versehentlich hinzugefügt wurde, als „peinlich“ und betonte, dass er nicht wisse, wie Goldbergs Telefonnummer in seinem Telefon gelandet sei. Laut Waltz könnte es sich um eine Verwechslung handeln. Der Gruppenchat umfasste den Vizepräsidenten J.D. Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth sowie CIA-Direktor John Ratcliffe. Waltz nannte Goldberg einen „Trump-Hasser“ und „Verlierer“, sowie „Abschaum“.
Welt berichtet über die verbalen Ausfälle und die Entschuldigung Waltzs.
Besorgniserregende Enthüllungen
Ein zentrales Thema des Chats war ein geplanter militärischer Angriff auf die Houthi-Gruppe, der von Waltz und den anderen Beamten vorbereitet wurde. Goldberg habe zwei Stunden vor der Ausführung der Angriffe Zugang zu sensiblen Militärplänen erhalten, die Details zu Waffenpaketen, Zielen und Zeitplänen enthielten. Vizepräsident Vance äußerte Bedenken, dass dieser Angriff möglicherweise mehr den europäischen Interessen als den US-Interessen dienen könnte.
BBC stellt fest, dass Vance für eine Verzögerung des Angriffs plädierte.
Die Sicherheit dieser Kommunikation wirft Fragen auf, da es strenge Vorschriften für den Austausch geheimer Informationen gibt. Während die Verwendung von Signal für Regierungsmitglieder nicht ausdrücklich verboten ist, gelten diese Messaging-Dienste als „unverwaltete Apps“ und sind nicht geeignet für vertrauliche Gespräche, wie die Details des Vorfalls zeigen.
ZDF informiert darüber, dass geheime Informationen in verschiedene Sicherheitsstufen eingeteilt werden, wobei derartige militärische Pläne vermutlich als „streng geheim“ eingestuft sind.
Politische Dimensionen
Der Vorfall hat auch politische Implikationen. Präsident Trump verteidigte Waltz und bezeichnete die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Vorfall als unbegründet. Er wies darauf hin, dass das „Atlantic“-Magazin gescheitert sei. Das Weiße Haus versuchte, die Situation umzuinterpretieren, indem es auf die Erfolge der Trump-Regierung verwies, während der demokratische Senator Mark Warner die widersprüchlichen Aussagen von Waltz, Gabbard und Ratcliffe kritisierte und den Umgangston im Chat als unangemessen bezeichnete.
Insgesamt bleibt der Vorfall ein beunruhigendes Beispiel dafür, wie sicherheitsrelevante Gespräche in der Trump-Administration geführt wurden. Der Umgang mit kritischen Informationen über Messaging-Plattformen wirft grundlegende Fragen über die Integrität und Sicherheit der Kommunikationsprotokolle auf und könnte zudem weitreichende Konsequenzen für die Verantwortlichen haben.