
In Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahr 2022 insgesamt 10.571 Auslandstaten registriert, was die Ermittler vor erhebliche Herausforderungen stellt. Die Aufklärungsquote für diese Taten ist mit nur 7,8 Prozent alarmierend niedrig. Kriminalhauptkommissar Niels Borgmann hebt hervor, dass die Ermittlungen in solchen Fällen oft durch unterschiedliche Rechtssysteme und Strafgesetzgebungen erschwert werden. Besonders auffällig ist, dass Internetkriminalität zunehmend als Tatmittel genutzt wird, was die Ermittler vor das Problem stellt, oft keine konkreten Ansätze zu finden, um die Täter zu identifizieren. Der Großteil der Auslandstaten entfällt auf Betrugs-, Fälschungs- und Vermögensdelikte, wie die Berichterstattung von Nordkurier zeigt.
Zu den typischen Betrugsmaschen gehören der Enkeltrick und Schockanrufe, insbesondere gegen ältere Menschen, die um Geld betrogen werden. Häufig sind Callcenter in anderen Ländern für solche Machenschaften verantwortlich. Diese Fernermittlungen bedeuten für die Polizei einen enormen Aufwand, da sie auf die Kooperation von Justizbehörden im jeweiligen Land angewiesen sind.
Steigende Cyberkriminalität
Die Zahlen zeigen einen alarmierenden Trend im Bereich Cyberkriminalität. Laut BKA sind die Cyberstraftaten aus dem Ausland seit 2020 kontinuierlich gestiegen und lagen 2023 um 28 Prozent über den Vorjahreszahlen. Auch die Zahl der Auslandstaten übersteigt die der Inlandstaten, die stagnieren bei 134.407 Fällen. Zudem gibt es einen wirtschaftlichen Schaden durch Cyber-Angriffe in Höhe von 148 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Cybercrime ist ein weiter Bereich; im engeren Sinne bezieht es sich auf Straftaten gegen Internet, Datennetze und IT-Systeme. Aber auch Technologien wie Phishing und Ransomware sind immer häufiger Bestandteil dieser Delikte. Ransomware-Angriffe allein haben über 800 Unternehmen und Institutionen betroffen. Diese Angriffe stellen eine erhebliche Bedrohung dar, insbesondere durch das Aufkommen von „Ransomware-as-a-Service“, was es auch weniger erfahrenen Kriminellen ermöglicht, solche Angriffe durchzuführen.
Die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit
Die internationale Zusammenarbeit ist entscheidend, um den Herausforderungen im Kampf gegen die Cyberkriminalität zu begegnen. Innerhalb der EU ist die Kooperation zwischen den Mitgliedstaaten und Europol einfacher, was die Verfolgung von Auslandstaten erleichtert. Die Ermittler sind zunehmend auf technologische Hilfsmittel angewiesen, um gegen diese hochprofessionalisierte Kriminalität vorzugehen. Unternehmen müssen sich verstärkt gegen die wachsenden Bedrohungen wappnen.
Statistiken zu Cyberangriffen belegen die Brisanz der Situation: DDoS-Angriffe ereignen sich häufig, während Phishing in der digitalen Welt eine alltägliche Praxis geworden ist. Cyberkriminelle setzen zunehmend auf raffinierte Methoden, um unbemerkt zu bleiben.
Diese Entwicklungen erfordern eine ständige Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen. Unternehmen sind angehalten, Schulungen durchzuführen, um das Bewusstsein für Cyberbedrohungen zu schärfen und ihre technologischen Maßnahmen wie Malware-Abwehrsysteme und Firewalls zu stärken. Die Dringlichkeit, effektive Präventionsstrategien zu implementieren, wird immer deutlicher, um den weitreichenden Auswirkungen der Cyberkriminalität entgegenzuwirken, was auch AddPriv unterstreicht.